30.000 Tests pro Woche gegen hohe Inzidenz

Im Ringen die Infektionen zu drosseln und Kontrollen wieder aufzuheben erreichte der Bezirk Scheibbs am Mittwoch erstmals eine 7-Tage-Inzidenz von unter 200
Mit dem Bezirk Scheibbs wird in NÖ im vierten Hochinzidenz-Bezirk kontrolliert, die anderen wollen langsam ein Ende. Ironie des Tages: Scheibbs hatte Freitag die Inzidenz 369,4

lAuf der Erlauftalbundesstraße B25, der am stärksten frequentierten Straße des Bezirks Scheibbs zeigte die Polizei Freitag früh bereits Präsenz. An der Bezirksgrenze und zugleich Stadtgrenze von Wieselburg wurden ausfahrende Autofahrer kontrolliert, ob sie negative Coronatestscheine mit dabei haben.

Seit Freitag null Uhr gilt der Bezirk als Hochinzidenz-Gebiet, weil sieben Tage hindurch die Inzidenzzahl der Corona-Fälle über der 400er-Grenze lag. Fast kurios: Am Freitag wies die Ages für Ötscherlandbezirk wieder eine Inzidenz von 369,4 aus. Leider um einen Tag zu spät, beklagte man in der Region.

In Wieselburg wurden acht Beamte eingesetzt. „Zeitgleich führen wir auf mehreren der 50 Ausfahrtsstraßen aus dem Bezirk stichprobenartig Kontrollen durch“, erklärte dazu Polizeibezirkskommandant Thomas Heinreichsberger.

Hohe Testmoral

Die meisten der Angehaltenen konnte Testzeugnisse vorweisen. „Wer noch nicht informiert ist, bekommt die Informationen von uns“, sagte Heinreichsberger. In der am Donnerstag von Bezirkshauptmann Johann Seper erlassenen Verordnung ist auch fixiert, dass die Polizei an den ersten beiden Tagen der Kontrollzeit keine Strafen verhängen oder niemand zurückschicken wird. Gestraft wird erst ab Sonntag, sieht die Verordnung der Bezirkshauptmannschaft Scheibbs vor.

30.000 Tests pro Woche gegen hohe Inzidenz

Susanne Seiringer findet die Maßnahmen gegen das Corona-Virus für in Ordnung

Zu einer ganz speziellen Situation kommt es am Wieselburger Stadtrand im Zusammenhang mit einem Supermarkt. Der bei Einheimischen beliebte Nahversorger befindet sich nämlich bereits im Bezirk Melk. Wer aus Wieselburg auf den Parkplatz zufährt, muss also auch ein aktuelles Testergebnis mitführen. Auswirkungen auf das Geschäft könne man noch nicht abschätzen, heißt es im Markt. Draußen am Parkplatz sind die Kunden damit nicht zu überraschen. „Ich habe meinen Testnachweis dabei, ich begrüße diese Maßnahmen, um noch mehr Menschen zu testen, sehr“, sagte Susanne Seiringer. Ebenfalls aus der Gemeinde Wieselburg-Land sind Anita Eggetsberger und ihre Mutter Maria Navratil zum Einkaufen gekommen. „Wir waren beide testen. Für uns ist die neue Situation kein Problem“, versichern die Frauen.

30.000 Tests pro Woche gegen hohe Inzidenz

Kein Problem mit dem Testen: Anita Eggetsberger (r.) und Maria Navratil

Gemeinden

Die Testkapazitäten sind es auch, die jetzt im Bezirk noch massiv gesteigert werden, kündigte Bezirkshauptmann Johann Seper volles Engagement in den Gemeinden an. In 13 von 18 Gemeinden gibt es Teststraßen. „Wir können somit 25.000 bis 30.000 Testungen pro Woche anbieten“, kündigte Seper an. Ziel sei es, die Inzidenzahlen möglichst rasch massiv zu senken.

30.000 Tests pro Woche gegen hohe Inzidenz

Gemeinden, wie zum Beispiel Wieselburg, weiteten das Testangebot aus

Gut beobachten will man vorerst die Situation am Wochenende. Bei Schönwetter werden Erholungssuchende von auswärts erwartet, die zur Heimfahrt aber auch Testergebnisse vorweisen müssen.

Kein Ende in Sicht

Im 80 Gemeinden und 210.000 Einwohner umfassenden Hochinzidenzgebiet von Wiener Neustadt-Stadt und Land sowie dem Nachbarbezirk Neunkirchen zeigen die Maßnahmen deutlich Wirkung. Obwohl die 7-Tages-Inzidenz in den Bezirken seit Längerem weit unter die 300er Marke gefallen ist, ist zum Leidwesen der Bevölkerung aber noch immer kein Ende der Ausreisebeschränkungen in Sicht. Dafür müsste der Wert laut Verordnung tagelang unter die 200er-Grenze fallen, und dies ist derzeit eher illusorisch. Der Druck der Politik wächst, die Ausreisetests zu beenden.

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