Roda Roda: „Die paar Wochen wart ma halt noch“
Er war nicht nur ein begnadeter Satiriker, sondern auch ein großes Original. Er war Oberleutnant der k. k. Armee und veröffentlichte heitere Geschichten, auch übers Militär, worauf er seine Offizierscharge verlor. Roda Roda, der eigentlich Alexander Friedrich Rosenfeld hieß, war Kriegsberichterstatter, Drehbuchautor und Filmschauspieler. Sein berühmtestes Stück ist die Militärkomödie „Der Feldherrnhügel“. Aufsehen erregte seine Affäre mit der Schauspielerin Adele Sandrock. 1938 emigrierte Roda Roda in die Schweiz, 1940 nach New York, wo er am 20. August 1945 im Alter von 73 Jahren starb. Hier einige Beispiele für seinen Humor.
Roda Roda beschreibt eine Szene im alten Wien. Zwei Bürger blicken einem einsam über die Ringstraße zuckelnden Automobil nach. Da sagt der eine: „Wird aa wieder abkommen.“
„Die Ärzte sollen deutlicher schreiben“, forderte Roda, als er von einer jungen Dame hörte, die sich nach dreiwöchigem Kuraufenthalt beim Chefarzt bedankte: „Die dreißig Minuten Tanz pro Tag haben mich vom Ischias völlig geheilt.“
„Tanz?“, fragte der Arzt erstaunt. „Ich habe Ihnen doch Fango verschrieben.“
„Na sowas! Und ich hatte Tango gelesen.“
„Wenn ich noch einmal auf die Welt komme“, verkündete Roda, „suche ich mir einen Beruf aus, bei dem ich in Berlin wohnen, in Paris leben und in Wien essen kann.“
„Wann in Berlin a Künstler verhungert“, lässt Roda Roda einen Wiener sinnieren, „kümmert sich ka Mensch um eahm. Aber in Wien stengan Hunderte um eahm herum und sagen einmütig: ,Es müsset eigentlich was für ihn g‘schehn‘.“
Kommentare