Zickental-Tourismus: Ochse, Apfel, Bier und (Sch)wein

Zickental-Tourismus: Ochse, Apfel, Bier und (Sch)wein
Das Güssinger Zickental will sich dank eines von der EU-gefördertem Projekts als Erlebnis- und Gastronomiegebiet präsentieren.

Den nächsten Urlaub zu planen ist derzeit so leicht wie noch nie. Ein paar Klicks – und schon ist der Flug und die Unterkunft auf den Malediven gebucht. Mit einem ähnlichen Gedanken wirft sich das Zickental, bestehend aus den vier Gemeinden Rohr, Kukmirn, Heugraben und Gerersdorf-Sulz, in den Tourismus-Ring.

Vor zwei Jahren wurde ein LEADER-Projekt mit über 48.000 Euro Fördergeld genehmigt, Ziel ist eine Zickentaler Erlebniswelt. Die Zutaten sind schon alle angerichtet.

In Rohr sind die Moorochsen beheimatet, in Gerersdorf das Freilichtmuseum, im Apfeldorf Kukmirn entsteht eine Erlebnisdestillerie durch die Familie Puchas und in Heugraben wird Bier gebraut.

Kurios: Im Kukmirner Ortsteil Neusiedl bei Güssing werden Schweine mit Traubenrückständen gefüttert. Daraus entsteht das Weinschwein.

Vier Zickental-Gemeinden unter einer Decke

Mit einem gemeinsamen Auftritt will man jetzt „Wertschöpfung und Kaufkraft“ in das Zickental holen, erklärt Rohrs Bürgermeister Gernot Kremsner (Bürgerliste). 20 Betriebe und über 50 Einzelangebote habe man laut Projektleiter Rainer Pammer bereits online abgebildet.

„Es gibt hier Betriebe, die existieren digital nicht. Bei uns hat jeder eine eigene Landingpage, zusätzlich übernehmen wir Social Media und machen sozusagen die touristische Basisarbeit“, führt Pammer aus. Für die Betriebe sei das kostenlos – zumindest während der Förderperiode.

„Es sperrt nicht jeder immer auf, aber beispielsweise verdient ein Obstbauer bei einer Führung sein Geld nicht während der Führung, sondern an dem, was die Gäste mit nach Hause nehmen“, erklärt der Projektleiter. „Der Einstieg wird eine Challenge, aber auch eine Riesenchance“, heißt es vom Geschäftsführer des Südburgenland-Tourismus, Dietmar Salmhofer.

7,7 Millionen Euro an Fördergeld standen dem Südburgenland für die LEADER-Förderperiode von 2014 bis 2020 zur Verfügung. Der Zeitraum wurde nachträglich noch um zwei weitere Übergangsjahre ergänzt. Das Geld kommt dabei von der Europäischen Union. 

Was man nicht sein möchte, ist ein Nächtigungsportal. Es werden nur Erlebnis- und Gastronomieangebote dargestellt, der Fokus liege auf Reisegruppen, die idealerweise in der Region bleiben.

„Wir wollen nicht, dass sich die Leute eineinhalb Stunden das Freilichtmuseum ansehen und dann mit dem Bus in die Steiermark fahren, sondern weiter nach Eltendorf oder Hagensdorf“, so Pammer.

Betriebe sperren auf

Auf erlebnisreich-zickental.at soll man sich entweder ein Package aussuchen oder selbst zusammenstellen können. Die teilnehmenden Betriebe würden laut Pammer zum Teil sogar außerhalb der Saison für Gruppen aufsperren. Ob das für diese rentabel sei, fragte der KURIER bei der Pressevorstellung am Dienstag?

Das „Erlebnisreich Zickental“ sei aufgrund der betrieblichen Angebote eine Sommerdestination. Vielleicht fährt man aber in ein paar Jahren zum Après-Ski nicht mehr nach Schladming, sondern auf den Kukmirner Zellenberg, so die Hoffnung.

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