"Erlebnisreich Zickental" soll besser vermarktet werden
Moorochsen, Obst, eigenes Bier, unberührte Natur: Das und noch viel mehr hat das Zickental im Bezirk Güssing zu bieten. Sogar der vor einigen Jahren gewählte „Schönste Platz des Burgenlandes“ befindet sich hier, im Freilichtmuseum Ensemble Gerersdorf. Die typischen alten Bauernhöfe und Handwerksbetriebe des Südburgenlandes versprühen einen besonderen Charme.
Tourismus gibt es bereits in der Region, doch die Besucher wüssten oft nichts von den Sehenswürdigkeiten, sind sich die vier Bürgermeister von Rohr, Gerersdorf-Sulz, Heugraben und Kukmirn einig. Gemeinsam arbeiten die Kommunen nun an einem Tourismuskonzept, die Verantwortlichen gründeten die Arbeitsgemeinschaft Zickental.
Unter dem Slogan „Erlebnisreich Zickental“ sollen die Vorzüge der Gemeinden künftig gemeinsam präsentiert werden. Gemeinsam mit dem Leader Förderverein Südburgenland Plus und EU-Förderungen stemmen die Gemeinden das 80.000 Euro teure Projekt. Die Grazer Werbeagentur Cuba Brandvertising von Rainer Pammer, der selbst in Gerersdorf aufgewachsen ist, wurde mit der Beratung für das Vorhaben beauftragt.
Busreisende
Ziel ist es, vor allem Busreisegruppen anzusprechen. Man möchte die Gäste nicht nur für einen Stopp hier haben, sondern tageweise Programm bieten können. „Es gibt Leitbetriebe wie das Freilichtmuseum Gerersdorf. Hier gab es vor Corona rund 10.000 Besucher im Jahr, aber nur maximal drei Prozent haben noch irgendetwas anderes hier in der Region gemacht, die fahren alle weiter“, erklärt Rainer Pammer.
Er und seine Agentur hätten bereits in der Region Riegersburg Erfahrungen mit dieser Art des Tourismus gesammelt. Ziel sei es, die Wertschöpfung in der Region zu halten und dafür attraktive Ausflugsziele und Betriebe besser zu vernetzen.
„Wir wollen künftig vor allem für Busreisende Pakete schnüren, damit sie sich den ganzen Tag im Zickental aufhalten können“, sagt auch Klaus Weber, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft.
„Es ist eine Anschubförderung, um die Betriebe in der Region zum Mitmachen zu animieren und auch professionell zu betreuen“, ergänzt Südburgenland Plus Obmann Walter Temmel. Jeder Betrieb könne zwei Beratungsgespräche mit der Agentur in Anspruch nehmen, um Ideen und Kooperationsmöglichkeiten zu finden.
Erste Pakete 2022
Als ersten Schritt wurden bereits Erhebungen gemacht und Ideen gesammelt. Nun werden die Betriebe kontaktiert, um die Angebote danach zu bündeln.
In weiterer Folge sind Kampagnen in sozialen Netzwerken geplant, außerdem soll es eine personelle Schnittstelle für die Betriebe, die Gemeinden und die Touristen geben. „Wir planen einen Projektassistenten anzustellen, der ab Herbst die Betriebe unterstützen soll und auch für Reisegruppen als Ansprechpartner dient“, beschreibt Pammer. Auch mit dem Tourismusverband gibt es Gespräche, um das entstehende Angebot auch dort entsprechend vermarkten zu können.
Bis zum Frühling 2022 sollen die ersten Pakete für Reisegruppen in die südburgenländische Region buchbar sein. Das Projekt läuft bis zum Jahr 2023. „Wir werden auch die tatsächliche Wertschöpfung bis dahin messen“, sagt Pammer. Er ist überzeugt, dass die Angebote im Zickental angenommen werden – und dass sich künftig viele Besucher über Moorochsen, Obst und Bier freuen.
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