Wie man trotz Lockdown zum Genuss kommt
Bei Wirtin Monika Gmasz aus Oggau (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) glüht der (Back-) Ofen. Für Ostern wird gekocht und gebacken, zig Bestellungen liegen vor. „Unser Abholservice wird gut angenommen, es wird immer mehr“, sagt Gmasz.
Auch wenn sie ihre Speisen nicht wie gewohnt am Wirtshaustisch kredenzen kann, so ließen sich ihre Kunden dennoch gerne bekochen.
Genießen trotz Lockdown
Bis 11. April dürfen Dienstleistungen im Gasthaus aufgrund einer Verordnung nicht in Anspruch genommen werden.
Eine Ausnahme ist aber weiterhin das Abholen von Speisen und Getränken. Eine Vorbestellung ist laut Verordnung zwar nicht notwendig, ist aber bei den Gastwirten aus Sicherheitsgründen Usus.
Immer etwas Neues
Mehr als ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie, haben sich etliche Wirte mit der neuen Situation arrangiert. „Normalerweise habe ich immer wieder viele Ausflügler, die mit Bussen kommen zu Gast.“ Doch das Geschäft sei jetzt weggefallen. Als Ausgleich lässt sich Monika Gmasz stets etwas Neues einfallen.
Am Karsamstag etwa bietet sie für die Osterjause eine Platte für zwei mit einer Flasche Wein zum Mitnehmen an. Am Ostersonntag stehen geschmorte Lammkeulen und Schnitzel vom Sulmtalerhuhn auf der Speisekarte. Lamm, Huhn und auch Enten zieht die Wirtin nebenbei selbst.
"Kann nicht klagen"
„Das Geschäft läuft gut, ich kann mich nicht beklagen.“ Die ganze Familie hilft zusammen. Die Speisen werden nach Terminvergabe abgeholt, auch das klappe gut. „Meine Tochter steht bei einem Tisch im Eingangsbereich, die Kunden holen dort ihre vorbestellten Speisen.“ Auf Wunsch packt die Wirtin dann noch die zum Essen passende Flasche Wein oder eine Nachspeise ein.
"Bekochen lassen"
Trotz Osterruhe müssen Herr und Frau Burgenländer den kulinarischen Genüssen nicht entsagen. „Es ist wichtig, den Leuten die Gewissheit zu geben, dass sie sich bekochen lassen können“, sagt Franz Perner von der Wirtschaftskammer Burgenland.
Die Nachfrage nach den Liefer- und Abholservices in den Gastrobetrieben werde sogar immer besser angenommen, betont Perner. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Nachfrage angestiegen. Während viele zu Beginn der Krise selbst den Kochlöffel selbst geschwungen haben, ist jetzt der Gusto auf das Essen vom Wirten groß.
Abhol- und Lieferservices
Etwa 1.900 Gastro-Berechtigungen gibt es im Burgenland, darunter fällt etwa auch der Kebap-Stand. Perner schätzt, dass zwischen 150 und 180 Betriebe im Land derzeit ein Liefer- bzw. Abholservice anbieten. Den großen Umsatz könnten die Wirte damit zwar nicht lukrieren. „Es geht dabei vor allem um Kundenbindung.“
Weniger Einnahmen
Das bestätigt auch Karin Giefing, die im mittelburgenländischen Kaisersdorf in ihrer „Naturkuchl“ kocht. Auch wenn die Bestellungen mehr werden, können die Einnahmen daraus nicht den regulären Betrieb wettmachen. „Ich kann damit einen Teil der Fixkosten bezahlen“, sagt Giefing. Dennoch sei es ihr wichtig, mit den Kunden weiter in Kontakt zu bleiben.
Giefing setzt bei der Auswahl der Zutaten unter anderem auf Bio-Qualität aus heimischen Betrieben.
Gefragt sind übrigens nicht nur die „Klassiker“, wie Schnitzel oder Backhendl: „20 bis 30 Prozent meiner Kunden verlangen nach veganen, fleischlosen Gerichten.“
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