Burgenland: Der Boom der bunten Bio-Eier

Burgenland: Der Boom der bunten Bio-Eier
Nachfrage nach Bio-Eiern übersteigt das regionale Angebot. Firma Schlögl sieht Auflagen als Hemmschuh für Bauern.

Die Maschinen laufen auf Hochtouren. Eier rauschen über die Förderbänder und kommen eingefärbt aus den Maschinen. Von der Firma Schlögl-Ei holt der Osterhase die bunten Eier für ganz Österreich. Im Vergleich zu anderen Jahren sei es heuer allerdings viel ruhiger, sagt Geschäftsführer Anton Schlögl, der 1973 den ersten Hühnerstall mit 10.000 Legehennen errichtete. Die Corona-Zeit ist auch für ihn eine Premiere.

„Normalerweise befinden sich um die Osterzeit etwa eine Million Touristen in Österreich. Das fehlt uns derzeit beim Absatz total“, sagt Schlögl. Dass die Hotels und auch viele Gastronomiebetriebe geschlossen haben, macht sich auch beim größten Eierproduzenten des Burgenlandes bemerkbar. Etwa 17 Millionen Ostereier hat die Firma Schlögl im Vorjahr gefärbt, heuer dürften es nach einer ersten Einschätzung um rund ein Viertel weniger werden.

Hochbetrieb

Gestiegen sind allerdings die Nachfrage und die Bestellungen von Bio-Eiern, schildert der Geschäftsführer. Und zwar in einem Ausmaß, das man gar nicht befriedigen könne. „Wir würden viel mehr Bio-Eier brauchen. Die jungen Landwirte würden ihre Betriebe auch gerne umstellen, aber die Auflagen sind hierzulande zu streng“, meint Schlögl. Deshalb müsse er die Bio-Eier unter anderem aus der Buckligen Welt, dem Waldviertel und der Süd-Oststeiermark beziehen. Etwa jedes zehnte Osterei, das in dem Betrieb gefärbt wird, kommt aus einem Bio-Betrieb. Gefärbt wird mit Farben aus natürlichen Rohstoffen, Traubentrester, Paprikaextrakt und Kurkuma, sagt Geschäftsführerin Barbara Schlögl. Die Palette ist tatsächlich extrem bunt: Sie reicht von pastellfarbenen Eiern, über mit Pünktchen verzierten Eiern bis hin zu Ringel- und Perlglanzeier. Neu sind übrigens Eier mit einem Osterhasenmotiv.

Familienbetrieb

Die Familie Leeb hat den elterlichen Betrieb in Baumgarten übernommen und ist bereits im Jahr 2000 auf Bio umgestiegen. Die steigende Nachfrage nach Bio-Eiern kann Seniorchef Karl Leeb bestätigen. „Jetzt in der Corona-Zeit merken wir es noch mehr, die Gastronomie kauft eher Bodenhaltungseier, die billiger sind. Die Leute, die zu Hause sind und mehr Zeit zum Kochen haben, kaufen eher hochwertige Bio-Produkte“, sagt Leeb. Die rund 6.000 Legehennen sind in einem 900 Quadratmeter großen Stall untergebracht. Auch eine Außenanlage mit 10 Fläche pro Huhn ist vorhanden. „Uns ist wichtig, dass es unseren Hühnern gut geht und sie genug Platz haben“, erklärt Biobauer Karl Leeb.

Täglich legen seine Biohühner rund 5.400 Eier. Vermarktet werden sie hauptsächlich über einen Zwischenhändler, der diese an Supermärkte vertreibt. Zusätzlich gibt es auch einen Ab-Hof-Verkauf auf Selbstbedienungsbasis – zu jeder Tageszeit. „Ostereier haben wir aber nur auf Bestellung“ sagt Seniorchef Karl Leeb. Er hat die Landwirtschaft an seine beiden Söhne übergeben. Das Futter für die Hühner wird komplett auf den eigenen Feldern produziert. „Wir verarbeiten Sojabohnen gleich zu Futter“, sagt Leeb.

Nachfrage steigt

„Der Kauf von Bio-Ostereiern aus der Region verspricht beste Qualität zu fairen Konditionen, steigert die regionale Wertschöpfung und sichert zugleich zahlreiche heimische Arbeitsplätze. Das bestätigt auch unseren Weg, das Burgenland zum Bioland Nummer 1 zu machen“, erklärt Landeshauptmann Stellvertreterin Astrid Eisenkopf.

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