Unwettergefahr bleibt ein steter Begleiter

Der Blitz schlug in Feistritz an der Drau ein
Nach den heftigen Gewittern am Wochenende bleibt es auch in den kommenden Tagen unbeständig.

Am Wochenende wurden abermals schwere Schäden nach Unwettern verzeichnet. Straßen mussten nach einem Erdrutsch in der Steiermark gesperrt werden und es kam zu Überflutungen in Niederösterreich und dem Burgenland. Der Wetterdienst UBIMET spricht in seiner Zwischenbilanz des Sommers von einem zweigeteilten Österreich.

So war es von Unterkärnten bis ins östliche Flachland im Juni und Juli bis zu drei Grad wärmer als im Durchschnitt. Der Westen zeigt sich hingegen nur knapp überdurchschnittlich. Seit Sommerbeginn konnte man bei UBIMET bereits mehr als eine Million Blitze feststellen. Das sind schon jetzt so viele wie üblicherweise in einem ganzen Sommer vorkommen.

Trockener Juni

Nach dem vergleichsweise trockenen Juni verzeichnete Österreich im Juli hohe Regenmengen, die beinahe ausschließlich von schweren Gewittern verursacht wurden. So gingen auch am vergangenen Wochenende in der Steiermark, in Kärnten und Tirol Muren ab. In Kärnten mussten wegen des heftigen Regens zwei Kletterer gerettet werden, in Tirol ging ein Erdrutsch ab. In Niederösterreich und im Burgenland führten Regen, Hagel und Windböen über 100 km/h zu Überflutungen und Sturmschäden.

Unwettergefahr bleibt ein steter Begleiter

 Gerhard Pfneisl, Landesleiter   Günther Kurz (Österr. Hagelversicherung),  LK-Präsident Nikolaus Berlakovich, Johannes Igler

Am vergangenen Samstag zog eine Unwetterzelle über das Blaufränkischland im Bezirk Oberpullendorf. Derzeit werden die Schäden noch erhoben. „Aber auf gut 250 Hektar Rebfläche sind die Verluste bei den Trauben massiv“, sagt Gerald Wieder, Obmann des Weinbauvereins Neckenmarkt. Gut 200 Hektar in Gemeindegebiet von Neckenmarkt wurden durch die Hagelschossen in Mitleidenschaft gezogen. „Jetzt müssen wir noch aufpassen, dass die Rebstöcke keine Pilzkrankheiten bekommen“, sagt Wieder. Insgesamt sind gut 1.000 Hektar vom Hagel betroffen. Die Landwirtschaftskammer und die Hagelversicherung rechnen mit einer Million Euro Schaden. Bei der Besichtigung der Schäden vor Ort bot sich Landwirtschaftskammer-Präsident Nikolaus Berlakovich und Hagelversicherung Landesleiter Burgenland Günther Kurz ein erschütterndes Bild. „Extremwetterereignisse und Klimawandel stellen unsere Bäuerinnen und Bauern oft vor unlösbare Aufgaben. Die Vernichtung der Kulturen gefährdet viele Betriebe in ihrer Existenz“, sagt Berlakovich.

In Neckenmarkt sei der Großteil der Winzer versichert, sagt Wieder: „Sonst wären solche Ereignisse wirtschaftlich nicht zu stemmen“. Denn seit 2016 häufen sich Hagelunwetter und Fröste, die den Reben zusetzen. Wein aus dem Blaufränkischland wird es geben, „es sind nicht alle Lagen betroffen und sonst schaut die Menge und Qualität sehr gut aus“, sagt Wieder.

Unwettergefahr bleibt ein steter Begleiter

Das unbeständige Wetter setzt sich diese Woche fort. Der Dienstag startet noch trocken, am Nachmittag sind bereits wieder Gewitter möglich. Wolken und anhaltender Regen prognostiziert man bei UBIMET für die Wochenmitte. Am Donnerstag gehen zudem die Temperaturen zurück und es bleibt regnerisch. Freundlicher gestaltet sich der Freitag, bis am Samstag wieder gutes Badewetter herrscht – zumindest im Osten. Der Tag bleibt bis auf Weiteres aber eine Ausnahme. Es bleibt unbeständig.

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