Unwetter bringen das Südburgenland an seine Grenzen
Rund 90 Liter Regen pro Quadratmeter, über 100 Feuerwehreinsätze in den letzten 24 Stunden. Es regnet wie aus Strömen und noch ist keine Ende in Sicht. Bis zum morgigen Samstag werden zum Teil noch weitere 70 Liter erwartet.
Besonders brenzlig war die Situation im Südburgenland. Neben den klassischen Auspumparbeiten mussten auch viele umgestürzte Bäume geborgen werden.
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Wer noch dringend Sandsäcke benötigt, kann diese ungefüllt bei der heimischen Feuerwehr abholen.
„Die Leute können sich gerne welche holen. Wir haben von Donnerstag auf Freitag alleine für den Bezirk Jennersdorf 12.000 weitere Sandsäcke angefordert und bekommen“, erklärt Landesfeuerwehrkommandant Franz Kropf auf KURIER-Nachfrage.
Grieselbach steigt bedrohlich an
Die schweren Regenfälle erinnern dabei an das Hochwasser im Jahr 2020, als sogar ein Taxi im Rückhaltebecken versunken ist. „Durch die mittlerweile weiter umgesetzten Hochwasserschutzmaßnahmen, sind der Bevölkerung in diesem Jahr Szenarien wie in den Jahren 2014 und 2020 erspart geblieben“, heißt es von der Stadtfeuerwehr Jennersdorf.
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Aktuell steht der Grieselbach bedrohlich hoch. Über Nacht könnte er auf die Kirchenstraße treten und die Wassermassen zahlreiche Lokale gefährden.
Güssing schützt sein Altenwohnheim
Auch im Nachbarbezirk Güssing ist die Lage dramatisch. Um die Mittagszeit beriet sich der Krisenstab des Bezirksfeuerwehrkommandos für weitere Vorkehrungen.
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Weil von Freitag auf Samstag noch weitere Regenfälle angekündigt wurden, habe man in Güssing vorsorglich Sandsäcke auf der Dammkrone der Strem platziert, um das Altenwohnheim zu schützen und weitere im Bereich Radiologie Maurer.
Via Sozialen Medien veröffentlichte die Stadtgemeinde Fotos und Videos vom Kinderspielplatz im Ortszentrum, der am Freitagnachmittag einem kleinen Stausee glich.
Vorstellung abgebrochen
Premiere auf Burg und Schloss abgebrochen
Erwischt hat es auch die Premiere von „Die Schöne Helena“ am Donnerstagabend auf Schloss Tabor. Nach zehn Minuten verschwand das Orchester unter die Erde, weil die Luftfeuchtigkeit zu gefährlich für die Instrumente war.
Pünktlich zur Halbzeit des Stücks war dann Ende im Gelände. „Leider hat der Wettergott heute nicht mitgespielt“, ärgerte sich Intendant Alfons Haider. Die Premierenkarte können übrigens für einen anderen Termin eingetauscht werden.
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Auch das Güssinger Musical auf der Burg wurde von den Regenmassen vertrieben. Dort hätte die Premiere von „Kinky Boots“ stattfinden sollen.
„Wir wünschen allen Betroffenen das Beste in dieser nicht sehr schönen Situation“, heißt es von den Veranstaltern.
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