Trend zum Urlaub im Burgenland hält an
Die gute Nachricht zum Tag: Seit Beginn der Tourismusstatistik wurden im September noch nie so viele Gäste im Burgenland gezählt. Insgesamt 122.113 Personen entschieden sich für einen „pannonischen Urlaub“.
Vor allem das Interesse der deutschen Gäste war heuer größer als zu Beginn der Pandemie. Eine „erfreuliche Aufwärtskurve“ ortet auch Tourismus-Geschäftsführer Didi Tunkel.
Tatsächlich stiegen die Übernachtungen im Vergleich zu den vergangenen beiden Jahren jeweils um rund zehn Prozent an.
Gemeinsam mit ihm freut sich auch Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ), dass das Burgenland neben Niederösterreich das einzige Bundesland mit einem Nächtigungszuwachs ist.
„Trend verstärkt“
Während der Sommermonate besonders gefragt – auch das ist wohl noch immer der Pandemie geschuldet – waren die Campingplätze. Freilich gab es ebenfalls coronabedingt auch eine Trendwende bei der Herkunft der Campingurlauber. Viele Österreicher reisten heuer wieder ins Ausland. Im Gegenzug kamen wieder mehr Gäste aus den Nachbarländern für einen Campingurlaub nach Österreich.
Exakt 3.943.404 Campingplatz-Übernachtungen wurden laut dem Internetportal camping.info österreichweit im Juli und August verzeichnet, das ist ein Plus von 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Burgenland übernachteten in den beiden Sommermonaten 183.156 Personen auf einem Campingplatz. Das ist zwar ein Minus von 4,27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, das aber laut Burgenland Tourismus darin begründet liege, dass 2020 ein „exorbitant gutes Jahr“ gewesen sei und man heuer beim Vergleich von einer „überdurchschnittlichen Basis von Camping-Übernachtungen“ ausgehen müsse.
Generell, so heißt es vom Österreichischen Campingclub (ÖCC), ist der Trend zum Camping-Urlaub in den vergangenen Jahren gestiegen. „Die Corona-Pandemie hat den Trend noch verstärkt“, so eine Sprecherin des ÖCC. Ein Grund dafür sei etwa die leicht zu ermöglichende physische Distanz zwischen den Urlaubern.
Bis zu 60.000 Nächtigungen wurden im August am Campingplatz in Podersdorf (Bezirk Neusiedl am See) auf den rund 600 Stellplätzen gezählt, jährlich sind es im Schnitt etwa 250.000, zieht Rene Lentsch, Geschäftsführer der Podersdorf Tourismus- und Freizeitbetriebs GmbH, Bilanz. Der Großteil der Gäste komme aus Österreich (etwa 75 Prozent). Weil Urlaube in den Nachbarländer heuer wieder möglich waren und österreichische Gäste einen Auslandsurlaub machten, seien die Übernachtungszahlen am Campingplatz in dieser Saison „wieder auf ein ,Vor-Corona-Niveau’ zurückgekehrt“, so Lentsch. Das würde auch das Minus von sieben Prozent von Mai bis September bei den „Urlaubscampern“ erklären. „Wir liegen aber damit gleichauf mit den den Zahlen der „Vor-Corona-Jahre“.
Blick ins Land
Eine Vergleichsmöglichkeit hat Wolfgang Spiegel, Betreiber des Holiday-Fun-Camping, im mittelburgenländischen Markt St. Martin nicht. Er hat 2020 den Betrieb von der Gemeinde übernommen und ausgebaut. Die beiden Plätzen mit rund 50 Stellmöglichkeiten seien bis Ende September gut gebucht gewesen.
Auch in Rauchwart ist man mit der Auslastung des Campingplatzes in der heurigen Saison zufrieden, wie Bürgermeisterin Michaela Raber erklärt. Viele Camper zog es an den Badesee in der Gemeinde, aber auch immer mehr Ferienhäuser entstehen entlang des Sees.
Ein neues Angebot für Wohnmobile schuf die Familie Thorschütz in Königsdorf (Bezirk Jennersdorf). Mit 30 Stellplätzen wurde im Sommer gestartet, die Camper können ihre mobilen Wohnungen direkt am Ufer des Badesees abstellen.
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