Rotes Kreuz fuhr 73 Mal um die Welt

Rotes Kreuz fuhr 73 Mal um die Welt
Die Leistungen der Organisation sind gestiegen. Corona-Testungen bleiben auch weiterhin Teil der Arbeit.

Über eines können die Mitarbeiter des Roten Kreuzes nicht klagen: Einen Mangel an Arbeit gibt es nicht, im Gegenteil. „Ich bin selbst immer wieder überrascht, was wir geschafft haben“, sagt Friederike Pirringer, Präsidentin des Roten Kreuzes Burgenland.

Dieser Tage zog sie – gemeinsam mit den Geschäftsführern Thomas Wallner und Tanja König – Bilanz über die Leistungen des Vorjahres. Gleichzeitig gab das Trio einen Ausblick für die Herausforderungen in den kommenden Wochen.

Rotes Kreuz fuhr 73 Mal um die Welt

GF König, Präsidentin Pirringer und GF Wallner (v.l.)

Derzeit ist das Rote Kreuz in vielen Bereichen in die Bewältigung der Corona-Krise eingebunden. Im Burgenland werden nicht nur Transporte infizierter Patienten durchgeführt. Auch Proben-Abnahmen und das Angebot des „Infektionsvisitenarztes“ werde gemeinsam mit Ärzten erledigt.

10.000 Personen getestet

Seit Beginn der Pandemie wurden im Burgenland etwa 10.000 Personen durch das Rote Kreuz getestet. So habe man bei etwa 4.000 Klienten im Pflegebereich Testungen durchgeführt, ebenso bei rund 700 Mitarbeitern der Hauskrankenpflege.

„Jetzt fangen wir an, die Ärzte im niedergelassenen Bereich zu testen“, sagt Wallner. Bei etwa 1.000 Medizinern samt Ordinationsgehilfen werden Abstriche genommen.

Auch in Zukunft, sagt Wallner, werde die Durchführung der Covid-19-Testungen ein wichtiger Arbeitsbestandteil der Einrichtung sein. Dazu gibt es auch eine Vereinbarung mit dem Land.

Rotes Kreuz fuhr 73 Mal um die Welt

Die Aufgaben des Rote nKreuzes sind sehr vielfältig

Erste-Hilfe-Kurse

Begonnen haben nach einer Pause nun auch wieder die Erste-Hilfe-Kurse, die im Rahmen der Führerscheinausbildung erforderlich sind. Nach einer kurzen Unterbrechung bedingt durch die Corona-Krise ist auch die Team Österreich Tafel wieder im Vollbetrieb, sagt Geschäftsführerin König.

419 Tonnen Lebensmittel wurden im Vorjahr von freiwilligen Mitarbeitern an 49.000 Burgenländer verteilt. Das ist ein Plus von acht Prozent im Vergleich zu 2018. Und der Trend setzt sich fort: „Wir bemerken in letzter Zeit einen deutlichen Anstieg der Nachfrage bei der Tafel“, sagt König.

Leistungen haben zugenommen

Zusammengefasst sind im Vorjahr die Leistungen in beinahe allen Bereichen gestiegen. 73 Mal haben die Mitarbeiter 2019 im Rahmen des Rettungs– und Krankentransportdienstes die Erde umrundet. Das entspricht etwa drei Millionen zurückgelegter Kilometer.

So wurden im Vorjahr knapp 90.000 Einsätze gezählt, vier Prozent mehr als im Jahr davor. „Statistisch gesehen haben wir jeden dritten Burgenländer mit einem Rettungsmittel in eine Kranken- oder Pflegeeinrichtung gebracht“, sagt Wallner.

Eine Herausforderung ist die Systemumstellung im Notarztdienst. Schon in den Vorjahren wurde von Notarztwägen (NAW) auf Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) umgestellt. Das NEF-System sei flexibler, die Anwesenheit eines Notarztes beim Transport nicht zwingend erforderlich. Heuer wird im Bezirk Güssing umgestellt.

Ein Bereich, in dem es noch Aufholbedarf gibt, sind die Zivildiener. 158 „Zivis“ waren im Vorjahr für das Rote Kreuz tätig. „Das war zuwenig. Ein bisschen aus der Patsche geholfen haben uns die meist weiblichen Absolventen des freiwilligen Sozialjahres“, sagt Pirringer. Wegen der geburtenschwachen Jahrgänge sei bis 2024 aber keine Besserung in Sicht.

Aufgaben werden vielfältiger

Die Aufgaben des Roten Kreuzes im Burgenland werden immer vielfältiger. Im Vorjahr wurden nicht nur 70 Jahre Jugendrotkreuz, sondern auch 10 Jahre Krisenintervention Burgenland gefeiert.

  Geboten wird u. a. auch Betreutes Wohnen Plus: In Gattendorf wurde neben der betreuten Wohngemeinschaft für ältere Menschen auch ein Seniorentageszentrum geschaffen. Solche Seniorentageszentren gibt es auch in Jennersdorf, Neutal, Halbturn und Illmitz. Derzeit sind die Einrichtungen aufgrund der Pandemie aber geschlossen.


Geboten wird u. a. auch eine Rufhilfe per Knopfdruck, der Blutspendedienst, ein Treffpunkt für Senioren, der „Club Miteinander“,  der Besuchsdienst „Bleib Aktiv“  für Klienten mit Mobilitätseinschränkungen und  die Hauskrankenpflege, bei der die Mitarbeiter des Roten Kreuzes allein 461.285 Kilometer im Vorjahr zurückgelegt haben.

Umstellung auf Notarztdienst

Eine besondere Herausforderung sei die Systemumstellung im Notarztdienst. In den Bezirken Eisenstadt und Oberpullendorf wurde 2019 das Notarztsystem von einem Notarztwagen (NAW) auf ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) umgestellt. 

Der letzte verbleibende NAW in Güssing soll heuer  durch ein NEF ersetzt. Das NEF-System ist laut RK  flexibler als ein NAW-System. Notarzt und Notfallsanitäter fahren zum Patienten und versorgen diesen vor Ort. Transportiert wird der Patient dann mit einem Rettungswagen. Der Notarzt kann im Einzelfall entscheiden, ob er den Transport begleitet, oder ob er bei einem anderen Einsatz dringender gebraucht wird. Denn nicht jeder Patient benötige nach der Erstversorgung   auch eine notärztliche Betreuung während des Transports.

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Freiwillige werden immer gesucht

Zahlen und Fakten

Von den Mitarbeitern des Burgenländischen Roten Kreuzes wurden  2019  im Rettungsdienst 106.890 unbezahlte Dienststunden geleistet.

Es gab 3.741 freiwillige Mitarbeiter und  222 hauptberufliche Mitarbeiter sowie 31.572 unterstützende Mitglieder.


2019 wurden 6.612 Notarzt-, 29.338 Rettungseinsätze, 51.811 Krankentransporte sowie 1.623 Ärztenotdienste verzeichnet. Das sind insgesamt 89.384 Einsätze.

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