Regional schenken: So adoptiert man eine Weinrebe

Regional schenken: So adoptiert man eine Weinrebe
Ungewöhnliche Geschenkidee für Weihnachten: Winzer Hans Polczer gibt 6.000 seiner Weinreben zur Adoption frei.

Weihnachten rückt immer näher und wie immer werden Amazon & Co. ein großes Stück vom (Geschenke)-Kuchen abschneiden. Das muss aber nicht zwangsläufig so sein. Deshalb stellt der KURIER bis zum 24. Dezember unter dem Motto „Regional schenken“ Produkte von lokalen Betrieben vor. 

„Weinreben adoptieren“, zum Beispiel. Seit drei Jahren gehört genau dieses Angebot zum Alltag von Hans Polczer und seinem Weingut. 6.000 seiner 110.000 Reben stehen nämlich zur Adoption frei.

Wer das Angebot auf der Plattform crowdfarming.com annimmt, kann mittels Koordinaten seine Reben aussuchen und erhält, wenn die Saison zu Ende ist, auch Flaschen des „eigenen“ Weins zugeschickt. „Einmal im Jahr bekommen dann alle Kunden sechs Flaschen ihres Weins. Wir versenden immer im April oder Mai“, so Landwirt Hans Polczer, der das Konzept des „Crowdfarmings“ auch selbst unterstützt.

Global geht auch anders

Er und seine Familie unterstützen beispielsweise eine Kuh in Vorarlberg, einen Mangobaum in Spanien und einen Teebaum in Georgien – die Endprodukte gibt es dann immer frisch geliefert. Der Einstieg ist jederzeit möglich.

„Wir sind nachhaltig zertifiziert, bei uns gibt es kein Plastik und unser Transport geht so gut es geht über die Bahngleise vonstatten“, führt der Weinbauer aus. Immer wieder würden Kunden, die Reben „adoptiert“ haben, diese auch besuchen kommen.

Regional schenken: So adoptiert man eine Weinrebe

Davon profitiere auch die Region sagt Polczers Gattin Regine: „Eisenberg ist keine Ortschaft, wo man zufällig einmal durchfährt. Wir haben uns überlegt, wie wir uns präsentieren könnten. Jetzt kommen Leute nach Eisenberg, die sonst nie hergekommen wären. Die Leute verbinden ihren Besuch oft mit einem Urlaub und bleiben länger hier.“ Von einer „Win-win-Situation“ spricht auch ihr Gatte. Dann nämlich, wenn Gäste auch ein Kellerstöckl mieten und am Abend zum Wirt essen gehen. „Wir haben hier halt keinen Neusiedler See für den Tourismus“, ergänzt Hans Polczer.

Rund 66 Prozent seines Weinverkaufs gehen an Lebensmittelhandel und Diskonter, nur sieben Prozent werden Ab-Hof verkauft. Auch deshalb habe man sich vor drei Jahren überlegt, so die Reise hingehen soll: „Wir müssen schauen, wo wir uns am Markt positionieren.“

Das Weingut Polczer produziert Blaufränkisch, Reihburg, Ferrum, Merlot, und Pinor Rose.

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