Nova Rock: Einsatzkräfte ziehen positive Bilanz
Das Nova Rock auf den Pannonia Fields in Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl am See) ist in der Nacht auf Montag zu Ende gegangen. Nach und nach haben am Montag die letzten der insgesamt 225.000 Besucher das Festivalgelände verlassen und das große Aufräumen hat begonnen.
Nach starken Regenfällen zu Beginn am Donnerstag (der KURIER hat berichtet) und einer tiefen Schlamm- und Matschschicht habe es am Samstag und Sonntag „herrliche Festivaltage“ gegeben, schildert Nickelsdorfs Bürgermeister Gerhard Zapfl (SPÖ).
Auch wenn einiges an Müll übrig geblieben ist, so sei die Disziplin unter den Festivalteilnehmern, was die ordnungsgemäße Entsorgung betrifft, im Vergleich zu 2019 gestiegen, sagt Zapfl.
"Keine gröberen Zwischenfälle"
Eine „positive Schlussbilanz“ ziehen auch die Einsatzkräfte. Die Abreise der Fans verlief laut Landespolizeidirektion Burgenland im Gegensatz zur nassen Anreise trocken und ruhig. Gröbere Straftaten und Zwischenfälle habe es heuer nicht gegeben, sagte der Einsatzleiter der Polizei, Thomas Peck.
Ein Beamter wurde im Dienst von einem Besucher verletzt. Der junge Vorarlberger wird wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt angezeigt.
Eine Herausforderung für die Einsatzkräfte stellte der Regen zu Beginn des Festivals dar, der im Gelände und bei den Parkplätzen Schlamm und Matsch hinterließ. Stau war die Folge, die Anreise sei aber trotzdem sicher über die Bühne gegangen, meinte die Polizei.
Rund 250 Polizisten waren zu jedem Zeitpunkt an Ort und Stelle. Auch Drohnen und eine eigens eingerichtete Polizeiinspektion für die Besucher waren im Einsatz. Insgesamt wurden 116 Diebstähle und 56 Drogendelikte angezeigt.
Bei Schwerpunktaktionen im Bereich des Festivalgeländes wurden am Wochenende 44 Alko- und Drogenlenker erwischt. 31 Lenker - 28 Männer und drei Frauen - waren laut Polizei alkoholisiert, zehn davon hatten mehr als 0,8 Promille Alkohol im Blut. Die höchste Alkoholisierung wurde mit 1,84 Promille bei einem 30-jährigen Steirer festgestellt.
13 Lenker waren durch Suchtmittel beeinträchtigt. Der Führerschein wurde 23 Personen vorläufig abgenommen.
"Ruhiger als 2019"
Eine „sehr positive Schlussbilanz“ zieht das Rote Kreuz Burgenland. Aus medizinischer Sicht sei es „ein ruhigeres Festival als 2019“ gewesen. Insgesamt wurden 2.206 Patienten betreut. Zum Vergleich: 2019 waren es 3.367 Einsätze. Der Rückgang dürfte damit zusammenhängen, dass es an den ersten beiden Festivaltagen nicht so heiß war.
Versorgt werden mussten vor allem Schürf- und Schnittwunden sowie stumpfe Verletzungen. Der überwiegende Teil der Versorgungen konnte ambulant durchgeführt werden. 79 Besucherinnen und Besucher mussten zur weiteren Behandlung bzw. Abklärung in ein Krankenhaus gebracht werden. Am Festivalgelände wurden 285 Patiententransporte durchgeführt. Der Rettungshubschrauber musste vier Mal alarmiert werden. 120 Sanitäter und sechs Notärzte waren im Einsatz.
500 Panneneinsätze
Leere Batterien, verlorene Autoschlüssel, aber auch Spurrinnen, in denen immer wieder Fahrzeuge stecken blieben, haben während des Festivals den ÖAMTC auf den Plan gerufen. Etwa 500 Pannen direkt auf dem Gelände und auf der Zufahrt wurden verzeichnet.
Die Bezirkshauptmannschaft (BH) Neusiedl am See zog ebenfalls eine positive Bilanz über das erste Nova Rock Festival nach zweijähriger Coronapause. Herausforderungen wie den Starkregen habe man mit Veranstalter Barracuda und den Einsatzorganisationen gut bewältigt, hieß es, von der Behörde seien bis zu zwölf Mitarbeiter an Ort und Stelle gewesen.
Was vom Festival bleibt, sind Gegenstände, die Besucher verloren haben, darunter Handys, Schlüssel oder Kleidungsstücke. Hier fungiert die Gemeinde als Fundbüro, sagt der Bürgermeister. Wer etwas verloren hat, kann sich per email an die Gemeinde wenden (gemeinde@nickelsdorf.at.).
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