H2 & Esterhazy-Hotel: Großprojekte in Oberwart und Eisenstadt
Hochhäuser sind im burgenländischen Ortsbild eine Seltenheit – im Südburgenland gab es bisher nur eines, nämlich in Oberwart. Das Hochhaus (eins) befindet sich direkt gegenüber des im Bau befindlichen „H2“ – das steht für „Hochhaus zwei“ und kann auch als Adresse „Hauptplatz zwei“ gedeutet werden.
Die Optik könnte jedoch nicht unterschiedlicher sein. Während das bestehende Hochhaus in einer 70er-Jahre-Optik erstrahlt, macht das „H2“ einen modernen Eindruck.
Keine Preiserhöhungen
Mit viel Stahlbeton wächst das in zwei Modulen geplante Hochhaus Stockwerk um Stockwerk in die Höhe. Gebaut wird von der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG) und ihrem Partner BPM. Und die Baupreise? „Das Projekt wurde Gott sei Dank vor der Baupreis-Explosion gestartet“, erklärt OSG-Präsident Alfred Kollar beim Besuch vor Ort.
Während die OSG früher in einem Zeitraum von zwei Jahren eine Indexanpassung der Preise um rund ein Prozent vornahm, sei dies aktuell in jedem Monat der Fall. Bei geschätzten Baukosten von rund 15 Millionen Euro wäre eine prozentuelle Erhöhung sehr teuer geworden.
Pläne noch unter Niessl
Geplant wurde das zweite Hochhaus für Oberwart bereits vor Jahren. Schon unter dem ehemaligen Landeshauptmann Hans Niessl entstanden die Pläne für das „mit Abstand höchste Haus“ im Portfolio der OSG, wie Kollar sagt. Am 22. September, gleichzeitig der 60. Geburtstag von Kollar, erfolgte schlussendlich der Spatenstich.
Aufgrund dringenderer Projekte sei der Baustart immer wieder verzögert worden. Dennoch liege man aktuell „voll im Zeitplan“, sagt Kollar. Zu Weihnachten werde die letzte Decke errichtet werden, im Herbst 2023 dann die 36 Wohnungen zum Einzug freigegeben. Im Nebengebäude werden Büros errichtet.
Carsharing geplant
Weitere Gebäude in Hochbauweise von der OSG sind laut Kollar aber vorerst nicht realistisch: „Der Bau war durch das nebenan bestehende Hochhaus naheliegend. Wir wollten zum bestehenden Haus einen optischen Hingucker.“
Doch von Raumplanern werde der Bau in die Höhe laut Kollar mittlerweile bevorzugt: „Bodenversiegelung ist hier kein Thema. Es entstehen 36 Wohnungen auf ganz wenig Boden. Wir haben Fernwärme, auf der Süd- und West-Seite sowie am Dach Fotovoltaikanlagen und zusätzlich eine Speicheranlage. Z
usätzlich wird es von uns ein Elektroauto via Carsharing für die Bewohner des Hauses geben. Das bieten wir erstmalig an.“
Verunfallter stabil
Am Dienstag kam es auf der Großbaustelle zu einem Arbeitsunfall (der KURIER berichtete). Weil eine Leiter wegrutschte, fiel ein Arbeiter zweieinhalb Meter tief auf den Betonboden. Der Bauarbeiter einer Subfirma ist laut Kollar „stabil“.
Eisenstädter Hotel Galántha startet am 1. September
Am 1. September wird das Esterhazy-Hotel Galántha am oberen Ende der Eisenstädter Fußgängerzone eröffnet. Das Personal für das 120-Zimmer-Hotel im gehobenen 4-Stern-Superior-Bereich ist mittlerweile fast vollzählig, rund 80 Mitarbeiter werden angestellt.
Die Landeshauptstadt verfügt daneben mit dem Hotel Ohr nur noch über ein Vier-Stern-Haus, seit das Hotel Burgenland geschlossen wurde. Das Galántha ist aber nur ein Teil des großen Esterhazy-Immobilien-Projekts „Schlossquartier“ auf dem Areal der alten Gebietskrankenkasse.
Ersten Wohnungen bezogen
Errichtet wurden auch vier vierstöckige Häuser mit 60 frei finanzierten Eigentumswohnungen in der Größe von 45 bis 150 . Trotz Preisen bis zu 700.000 Euro sind bereits alle Wohnungen vergeben, hieß es am Mittwoch von Esterhazy; die ersten Wohnungen sind schon bezogen.
Dazu kommen Büros auf einer Gesamtfläche von 3.000 m², sie sollen im Laufe des Herbstes bezugsfertig sein. Die Planung stammte von Hohensinn Architektur mit Sitz in Graz. Die Kosten für das Schlossquartier betragen rund 50 Millionen Euro.
Kommentare