Warum eine Heimkehr von Ex-FPÖ-Chef Hofer immer wahrscheinlicher wird

Zwar hat der FPÖ-Vorstand im Mai Landesparteiobmann Alexander Petschnig einstimmig als Spitzenkandidat für die Landtagswahl im Jänner 2025 nominiert - aber seit Dienstagvormittag ist es wieder ein bisschen unwahrscheinlicher geworden, dass es dabei bleibt.
Denn im Rahmen der Präsentation der burgenländischen FPÖ-Liste für die Nationalratswahl am 29. September sprach Petschnig in eigener Sache in einer bis dato nicht gehörten Klarheit: "Der Bundesparteiobmann (Herbert Kickl, Anm.) hat das Recht, sich sein Team auszusuchen" und er könnte dabei auch im Burgenland fündig werden, sprich: der gebürtige Kärntner Petschnig macht beim gebürtigen Kärntner Kickl Karriere.
Petschnig steht hinter dem 3. Nationalratspräsidenten Norbert Hofer auf Platz 2 der Landesliste der FPÖ für die Nationalratswahl und außerdem auf Platz sieben der Bundesliste, was den Einzug in den Nationalrat ziemlich sicher macht. 2019 erreichte die FPÖ 16,2 Prozent der Stimmen und kam auf fünf Bundesmandate, jetzt steht sie beim Umfragen um gut zehn Prozentpunkte höher.
Dass - wie schon seit vielen Monaten immer wieder kolportiert - Hofer Spitzenkandidat für die burgenländische Landtagswahl wird, ist zwar naheliegend, aber noch nicht fix.
Hofer, der die Landesliste für die Nationalratswahl anführt, aber auf der Bundesliste (nach Platz 2 vor fünf Jahren) nicht mehr vertreten ist, wollte sich zwar nicht festlegen, konnte aber nicht verheimlichen, dass er lieber in der Bundesliga bliebe statt in die Regionalliga abzusteigen.
Letztlich gehe man dorthin, wo man gebraucht werde, ließ Hofer durchblicken, aber „das ist eine Gleichung mit so vielen Unbekannten, dass man sie nicht lösen kann“. Dabei verwies Hofer auch auf die nächste Bundespräsidentschaftswahl, bei der es der heute 53-jährige Pinkafelder vielleicht noch einmal versuchen möchte. 2016 ist er Alexander Van der Bellen erst in der Stichwahl unterlegen.
Wie sehen Petschnig und Hofer nach der Landtagswahl eine mögliche Neuauflage von Rot-Blau, sollte die SPÖ die absolute Mehrheit verlieren. Petschnig, von 2015 bis 2020 Landesrat für Wirtschaft und Tourismus schließt sie nicht aus, aber es würde "nicht einfach, sich auf ein gemeinsames Programm zu einigen", weil die SPÖ in der Alleinregierung einen Weg der Verstaatlichung un der Schuldenpolitik beschritten habe.
Er halte Rot-Grün für viel wahrscheinlicher als Rot-Blau.
Hofer sprach sich dezidiert für eine Regierungsbeteiligung der FPÖ im Land aus - und es ist kein Geheimnis, dass SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Hofer - beide im Bezirk Oberwart fast Nachbarn - gut miteinander können.
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