Nationalratswahl: Bierpartei präsentiert Kandidaten und "Menü"

Spitzenkandidat Dominik Wlazny im Rahmen einer PK der Bierpartei mit „dem Titel Kandidat:innen für die Nationalratswahl 2024" am Dienstag, 13. August 2024, in Wien
Stilecht in einem Biergarten am Fuße des Donauturms wurden die Kandidaten präsentiert.

Die Bierpartei hat am Dienstag ihre Kandidaten und Kandidatinnen für die Nationalratswahl am 29. September vorgestellt. Die Präsentation ging zwar stilecht in einem Biergarten am Fuße des Donauturms über die Bühne, fiel dabei aber etwas hölzern aus. Was das "Menü", vulgo Parteiprogramm, anbelangt, blieb man großteils vage, Spitzenkandidat Dominik Wlazny verwies aber auf die Veröffentlichung der einzelnen "Menüpunkte" auf der Homepage der Bierpartei in den kommenden Tagen.

Parteiprogramm sei "dynamischer Prozess"

Das "Menü" sei ein "dynamischer Prozess", immer wieder kämen Themen dazu, so Wlazny: "Wir arbeiten permanent daran." Für heute, Dienstag, kündigte er das Kapitel zum Thema Migration und Sicherheit an. Jenes zum Entpolitisierungspaket sei ja bereits online, der Bereich Gesundheit werde morgen folgen. "Die Menschen werden bis zur Wahl genau wissen, wofür die Bierpartei steht", versicherte Wlazny. Schließlich seien es noch knapp sieben Wochen bis zur Wahl.

Bei der Präsentation seiner Kandidaten, die von einer neunköpfigen Kommission ausgewählt worden seien, schlenderte der Parteigründer von "Stammtisch" zu "Stammtisch" und bot seinen Mitstreitern mittels vorbereiteter Fragen die Möglichkeit, sich kurz vorzustellen. Allesamt zeigten sich "enttäuscht von der heimischen Politik" und waren sich einig darin, dass es nun darum gehe, frischen Wind in den Nationalrat und wieder Visionen in die Politik zu bringen.

BIER-Kandidaten

Unter den Kandidaten findet sich etwa der Physiotherapeut Bernhard Engelmann. Bei seinem Brotberuf sei wichtig, dass "die Dinge im Fluss bleiben", und er habe mit dem "richtigen Griff an der richtigen Stelle" dafür zu sorgen. Das wolle er auch im Nationalrat machen. Ein Dorn im Auge seien ihm etwa die langen Wartezeiten bei den Ärzten.

Juristin Viktoria Müllner, Kandidatin in Wien, will "Menschen wieder Gehör geben". Sie werde sich unter anderem auf die Bereiche Justiz, Zuwanderung und Gleichbehandlung fokussieren. "Für mich als queere Person ist das besonders wichtig." Der ehemalige Journalist Philipp Kaindl, der sich "beruflich und privat viel mit Politik beschäftigt" habe, will in der Politik wieder für "Vision für die Zukunft" sorgen.

Parteigründer Wlazny zeigte sich stolz über das "großartige Team". Alle Kandidaten seien "motiviert bis in die Haarspitzen, motiviert neue Ideen ins Parlament zu bringen und echte Verantwortung zu übernehmen". Die Partei sei "neu, frisch und unverbraucht". Zudem sei man von den kleinen Bewerbern die einzigen, die in Umfragen stetig über vier Prozent liegen.

Wlazny lud am Dienstag schon einmal vorsorglich zur "Wahlparty am 29.9." ein, um "hoffentlich" auf den Einzug anzustoßen. Damit das gelingt, warb er schon mal eifrig für eine Stimme für die Bierpartei.

Gestern um Mitternacht war der sogenannte "Einreichschluss" für die Bundeslisten für die Nationalratswahl. Diese werden nun von der Bundeswahlbehörde überprüft und abgesegnet. Dann beginnt der Druck der Stimmzettel.

Parteien nach "Einreichschluss"

Für die Liste "KEINE von denen" wird der Wandel-Parteivorsitzende Fayad Mulla als Spitzenkandidat ins Rennen gehen, wie die Partei am Dienstag in einer Aussendung mitteilte. Hinter ihm folgen die Ökonomin Daniela Platsch und die Studentin Luna Maria Walch. So wie die meisten Menschen habe man zu den etablierten Parteien kein Vertrauen mehr und "genug von Korruption und leeren Wahlversprechen", so Mulla. Diesen Protest bringe man diesmal auf den Stimmzettel.

Auch die KPÖ gab ihre Liste ab und ließ wissen, dass von Elementarpädagogin bis Stahlarbeiter, von Grafikerin bis Würstelstandverkäufer zahlreiche Berufsgruppen darauf vertreten sind. Spitzenkandidat ist Tobias Schweiger. "Unsere Kandidat:innen vertreten die Bevölkerung von der Juristin bis zum Eisenbahner. Nur wer die Sorgen aus dem Alltag kennt, kann sich ihrer annehmen", so Schweiger.

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