Wofür der Bundespräsidentschafts-Anwärter Marco Pogo steht

Wofür der Bundespräsidentschafts-Anwärter Marco Pogo steht
Hofburg-Kandidat will unter anderem ein Bewerbungsverfahren für Minister und Ministerinnen.

Präsidentschaftskandidat Dominik Wlazny hat am Donnerstag seine politischen Vorstellungen präsentiert. Der besser unter seinem Künstlernamen Marco Pogo bekannte Hofburg-Anwärter zeigte dabei eine Agenda, die jener des amtierenden Staatsoberhaupts nicht unähnlich ist. Solidarität, Klimaschutz, menschliche Asylpolitik sind nur einige der von Wlazny kundgetanen Prioritäten. Weitere Botschaft an das Wahlvolk: "Ich bin zu allem bereit. Bin ich erster, bin ich euer Präsident."

Der Mediziner war bei dem halbstündigen Auftritt unter dem Motto "Mei Präsident" bemüht, das Image des Spaßkandidaten kleinzuhalten. Zwar trat er für einen Hofburg-Bewerber unüblich mit zerrissenen Jeans auf und verließ ab und an die Hochsprache, doch von den Inhalten her ähnelte die Pressekonferenz einem klassischen Politiker-Auftritt.

Gegen Freunderlwirtschaft und Korruption

Abgeklappert wurde ein breites Themenfeld. Wlazny trat etwa gegen Freunderlwirtschaft und Korruption an: "Politik kann und muss anständig sein. Nur so kriegt man das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik zurück." Von Amtsinhaber Alexander Van der Bellen hätte er sich deutlichere Worte erwartet. Als einen Schritt in die richtige Richtung sähe Wlazny ein Bewerbungsverfahren für Minister. Damit würde man sich die ein oder andere Angelobung ersparen.

Trotz aller Krisen plädierte der Kandidat dafür, die Klimaziele einzuhalten. Vorangetrieben werden müsse die Förderung von erneuerbaren Energien, wo er den Westen dafür tadelte, dass dort keine Windräder stehen. Mit der ukrainischen Bevölkerung zeigte sich Wlazny "zu 100 Prozent solidarisch", Russland benannte er als "eindeutigen Aggressor". Für Österreich verlangte er eine grundlegende Beleuchtung der Sicherheitslage.

Mehr Medizin-Studienplätze

Was die österreichischen Krisenkosten angeht, müsse als erstes jenen, "die eh schon wenig haben", unter die Arme gegriffen werden. Einmalzahlungen hält Wlazny für populistisch, es brauche innovativere Lösungen wie Preisdeckel.

Im Gesundheitsbereich verlangte der Mediziner mehr Studienplätze und mehr Personal. Mehr Investitionen hält er auch in der Pflege für notwendig: "Dieses Geld müssen uns Oma und Opa wert sein."

"Menschliche Asylpolitik"

Eine Zwischenposition nahm Wlazny in der Migrationspolitik ein. Er stellte klar, dass es Zuwanderung brauchen werde, dazu sei eine menschliche Asylpolitik nötig. Gleichzeitig könne man aber nicht alle aufnehmen.

Zukunftsminiserium?

Für Zukunftsfragen stellt sich Wlazny ein eigens dafür eingerichtetes Ministerium vor. Dass er mit seinem Programm vielleicht besser zu einer Nationalrats- als zu einer Präsidentschaftswahl passen würde, sieht Wlazny nicht so: "Das Amt gibt viel her, um Ideen unter die Menschen zu bringen."

Seine Vorstellungen will er im Wahlkampf vor allem online verbreiten. Allerdings sind auch Reisen in die neun Landeshauptstädte geplant: "Ich habe ein Klimaticket." Nach Großspendern sucht Wlazny nicht, finanziert werde die Kampagne von Förderern seiner Bierpartei. Für größere Kampagnen fehlten ihm finanzielle Mittel ebenso wie der Wille. So will er sich bei den Dreieckständern auf neun Stück beschränken.

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