Wahl-Duelle: ORF-Chefredakteur verteidigt Finale Nehammer gegen Kickl

Wahl-Duelle: ORF-Chefredakteur verteidigt Finale Nehammer gegen Kickl
Abfolge der Duelle berücksichtige auch das Ergebnis der EU-Wahl und des APA-Wahltrend.

ORF-Chefredakteur Johannes Bruckenberger hat auf X zur Kritik der SPÖ Stellung genommen, dass das abschließenden Wahl-Duell zwischen Bundeskanzler Karl Nehmanner und FPÖ-Chef Herbert Kickl stattfinden wird. Bislang ging die Reihung häufig, aber nicht immer, nach dem aktuellen Mandatsstand im Nationalrat, wo die SPÖ - nun unter Andreas Babler - sich auf Platz 2 nach der ÖVP findet.

Kein Gast zweimal an einem Abend

"Die Entscheidung erfolgte ausschließlich nach journalistischer Beurteilung bzw. nach terminlichen Kriterien", erklärte Bruckenberger und erläuterte die Entscheidung: Die Abfolge berücksichtige "auch das Ergebnis der EU-Wahl am 9. Juni – FPÖ vor ÖVP und SPÖ - und spiegelte zum Stand der finalen Entscheidung Mitte/Ende Juni die im APA-Wahltrend zusammengefassten Umfragen wider.“ Zudem sollte "kein Gast zweimal an einem Abend" antreten.

Die Abfolge sei "eine unabhängige Entscheidung der Chefredaktion in Abstimmung mit dem für die Information zuständigen Generaldirektor", schrieb der für die Wahl-Duelle zuständige ORF-Chefredakteur. Seit Alexander Wrabetz ist der Generaldirektor, nunmehr Roland Weißmann, formal gleichzeitig auch Informationsdirektor.

Sehr kritische Fragen

SPÖ-Mediensprecherin Muna Duzdar in der Kleinen Zeitung und dann ORF-Stiftungsrat Heinz Lederer im KURIER hatten diese Entscheidung des ORF kritisiert. Lederer bezeichnete sie als "schweren Fehler“. Der ORF setze sich damit "ohne jede Notwendigkeit einer erneuten Diskussion über seine Unabhängigkeit aus.“ Mit der Abkehr vom bisherigen Prinzip mache der ORF für die Zukunft jede weitere beliebige Begründung möglich. Für diese Entscheidung zu den Duellen "wird es von mir sehr kritische Fragen in den ORF-Gremien geben – sowohl an den Chefredakteur Bruckenberger als auch an Weißmann in seiner Funktion als Informationsdirektor", hatte Lederer im KURIER erklärt. 

Unabhängigkeit und Äquidistanz

Bruckenberger, der Ende des Vorjahres aus der Chefredaktion der Austria Presse Agentur APA zum ORF gewechselt ist, betonte: "Oberste Prinzipien der ORF-Berichterstattung sind Unabhängigkeit, Ausgewogenheit, Objektivität und Äquidistanz." Wie in der Vergangenheit halte sich der ORF dabei selbstverständlich an alle gesetzliche Bestimmungen. "Aus diesem Grund weist der ORF jegliche Mutmaßungen, die in eine andere Richtung gehen, zurück. Unser Publikum kann sich darauf verlassen, dass die ORF-Journalist:innen – gesetzlich geschützt – unabhängig und weisungsfrei arbeiten und ausschließlich vor diesem Hintergrund ihre Entscheidungen treffen", erklärte Bruckenberger auf X.

 

Die Wahl-Duelle in ORF2

Donnerstag, 5. September: 

Babler - Kogler (20.15 Uhr) 
Kickl - Meinl-Reisinger (21.05 Uhr) 

Dienstag, 10. September 

Kickl - Kogler (20.15 Uhr)
Meinl-Reisinger - Nehammer (21.05 Uhr) 

Donnerstag, 12. September 

Babler - Nehammer (20.15 Uhr) 
Kogler - Meinl-Reisinger (21.05 Uhr) 

Montag, 16. September 

Kogler - Nehammer (20.15 Uhr) 
Babler - Kickl (21.05 Uhr) 

Montag, 23. September 

Babler - Meinl-Reisinger (20.15 Uhr) 
Kickl - Nehammer (21.05 Uhr) 

 

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