Burgenlands Tourismus-Chef sucht drei Häuptlinge

Burgenlands Tourismus-Chef sucht drei Häuptlinge
Reduzierung der Verbände auf drei abgeschlossen, jetzt werden die jeweiligen Geschäftsführer gesucht.

Aus 130 mach 15 mach 3. So lautet aktuell die Formel im Burgenland Tourismus für die Anzahl der regionalen Verbände. Die unter Rot-Blau begonnene Strukturveränderung in Richtung größere Einheiten setzt sich auch unter der SPÖ-Alleinregierung fort.

Mit dem neuen Tourismusgesetz wurde die Neuformierung der Verbände beschlossen: Künftig wird es nur noch drei – Nordburgenland, Mittelburgenland-Rosalia und Südburgenland – geben.

Die konstituierenden Sitzungen der drei Verbände haben bereits stattgefunden. Jeweils 36 Delegierte – Experten aus den Regionen – plus drei Vertreter vom Land bilden die jeweilige Vollversammlung, die wiederum fünf Vorstände bestimmt hat. Im Norden und Süden fielen die Beschlüsse einstimmig, im Mittelburgenland mehrheitlich.

Nordburgenland
Eventmanager Christian Gartner aus Illmitz
Nationalratsabgeordneter Maximilian Köllner (SPÖ)
Gastronom Jochen Lehner aus Eisenstadt
Touristiker Rene Lentsch aus Podersdorf
Vizebürgermeisterin Bettina Zentgraf (SPÖ) aus Mörbisch

Mittelburgenland-Rosalia
Thermengeschäftsführer Werner Cerutti (Lutzmannsburg)
Touristiker Christian Gradwohl (Deutschkreutz)
Landtagsabgeordneter Gerhard Hutter (SPÖ) aus Bad Sauerbrunn
Vizebürgermeister Roman Kainrath (SPÖ) aus Lutzmannsburg
Hotelier Günter Kurz (SPÖ) aus Oberpullendorf

Südburgenland
Bürgermeister Reinhard Deutsch (Liste JES) aus Jennersdorf
Vizebürgermeister Jürgen Dolesch (SPÖ) aus Stegersbach
Hotelier Peter Prisching von der AVITA Therme Bad Tatzmannsdorf
Gastwirt Andreas Schmidt aus Neustift an der Lafnitz
Unternehmer Josef Wiesler aus Deutsch Schützen

Für Burgenland Tourismus Geschäftsführer Dietmar Tunkel, der in allen drei Gremien den Vorsitz hat, ein „Signal der Aufbruchsstimmung“, er sehe die Chance, dass „das Lagerdenken rasch verschwindet“.

Kritik und offene Fragen

Einige Gemeinden müssen wohl aber noch von der Sinnhaftigkeit der neuen Einteilung überzeugt werden. Denn aus den im Bezirk Eisenstadt-Umgebung liegenden Gemeinden Hornstein, Loretto und Leithaprodersdorf waren zuletzt kritische Stimmen zu hören, weil sie dem Tourismusverband Mittelburgenland-Rosalia zugerechnet werden. Das Land argumentiert mit „geografischen Gegebenheiten und tourismuswirtschaftlichen Notwendigkeiten und Möglichkeiten“, wie etwa dem Bereich Pferd und Reiten.

Burgenlands Tourismus-Chef sucht drei Häuptlinge

Offen ist hingegen noch, was mit dem Vermögen der bisherigen Verbände, wie zum Beispiel jenem in Neusiedl am See, der an den Freizeitbetrieben beteiligt ist, passieren wird. Aus dem Burgenland Tourismus heißt es, dass das Ziel der laufenden Gespräche sei, dass der jeweilige Verband keine Beteiligungen hält und diese an die Gemeinde oder an von ihr bestimmte Dritte übergehen sollen: „Bis Ende Juni muss und wird das erledigt sein.“

Denn bis spätestens dahin müssen die alten Verbände aufgelöst sein, damit ab 1. Juli die neuen Geschäftsführer das Ruder in den drei Regionen übernehmen können. Der Ausschreibungsprozess wurde in dieser Woche gestartet, Bewerbungen sind bis zum 17. Mai möglich.

Die Personalagentur Arthur Hunt erstellt danach eine Auswahl bestehend aus voraussichtlich fünf Kandidaten. Aus diesen bestimmt dann wiederum der sechsköpfige Vorstand des jeweiligen Tourismusverbandes als operatives Gremium mit Tunkel an der Spitze den neuen Geschäftsführer.

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