In Kalch im Süden des Landes wurde vor wenigen Wochen die Firma ANA-U, die Kartenmanagementsysteme und Regal-Led-Systeme baut, an das Breitband-Internet angeschlossen. „Eine schnelle Internet-Anbindung ist extrem wichtig für den Wirtschaftsstandort. Das Burgenland kann hier auch gegenüber den Ballungsräumen Wien und Graz punkten“, sagt Geschäftsführer Ewald Ulrich.
Der Breitbandausbau wird über die Provider und Bundesförderungen finanziert, heißt es vom zuständigen Landesrat Leonhard Schneemann, SPÖ. Damit nun die letzten „weißen Flecken“ mit High-Speed-Internet versorgt werden, hat das Land im Vorjahr eine Breitbandgesellschaft als Tochterfirma der Energie Burgenland gegründet. Derzeit laufe noch die Evaluierungsphase, heißt es aus dem Büro des Landesrats, danach soll es einen Maßnahmenplan geben, welche Internet-Technologien zum Einsatz kommen. Derzeit gebe es konstruktive Gespräche zwischen Landesgesellschaft und A1 bezüglich des Ausbaus.
Projekte 2021
Heuer kommt von A1 jedenfalls noch das Glasfasernetz nach Forchtenstein, Nikitsch, Oberloisdorf, Draßmarkt, Weingraben, Strem, Eisenberg und Deutsch Schützen. „Auch für 2022 gibt es große Ausbauprojekte wie in Jois, Gols, Güttenbach, Neuberg, Bildein, Unterkohlstätten und Bernstein“, sagt Halb. Die Umsetzung hänge allerdings mit dem Verlauf der Pandemie zusammen. Der nächste Schritt zum schnellen Internet ist die Ausschreibung für das Förderprogramm Breitbandstrategie 2030, die noch heuer starten soll. Durch das Förderprogramm des Bundes „können auch dünn besiedelte Gebiete mit hochwertigem Breitband-Internet versorgt werden“, sagt Halb.
Breitbandstrategie setzt auf Lückenschluss bei weißen Flecken
89 Prozent der privaten Haushalte im Burgenland verfügten bereits 2018 über Breitbandinternet, bundesweit waren es ein Prozent weniger. Dazu zählen sowohl Funk als auch Glasfaserverbindungen. Bis 2030 will man alle Haushalte mit dem schnellen Internet verbinden.
Laut der Breitbandstrategie des Landes besteht im Süden und dem Bezirk Oberpullendorf teilweise eine Unterversorgung bei der Anbindung ans Breitbandnetz. Vor allem zukunftsfähige Gigabit-Anschlüsse sind nur in sehr geringem Ausmaß vorhanden. Kostenschätzungen für ein flächiges Überbauen bestehender Netze mit Glasfasertechnik ergeben einen Investitionsbedarf für das Burgenland von 700 bis 800 Millionen Euro, wie die Strategie-Autoren berichten. Für die Erschließung der am schlechtesten versorgten Gemeinden wird ein Finanzbedarf von 27 Millionen Euro geschätzt.
Mehr beansprucht„Die Beanspruchung der Netze ist seit Beginn der Pandemie gewachsen“, sagt Markus Halb, Breitbandausbau Beauftragter für das Burgenland von A1. Homeoffice, Videokonferenzen und Fernseh-Streamingdienste, belasten das Netz stärker. „Wir sehen derzeit keine Kapazitätsprobleme“, erklärt Halb. Grundsätzlich arbeite man auch am Ausbau des 5G Netzes im Burgenland, um den mobilen Ansprüche der Zukunft gerecht zu werden. Auch das Land will einen flächendeckenden Ausbau des 5G Netzes.
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