Millionen-Förderung für schnelles Internet im Südburgenland

Millionen-Förderung für schnelles Internet im Südburgenland
Die Versorgung lässt ab dem Bezirk Oberwart zu wünschen übrig, es gibt viele weiße Flecken

"Es gibt noch sehr viele Häuser, die fast überhaupt keinen Empfang haben", sagt Willibald Herbst, Bürgermeister von Weichselbaum im Bezirk Jennersdorf. Sehr viele Grauzonen habe er in seinen Ortsteilen. Zwei Drittel der 740 Einwohner haben ihre Häuser verstreut im Gemeindegebiet. "Bis jetzt hat es für uns noch keine Förderung gegeben", sagt der Ortschef. Ein ähnliches Bild zeichnet sich in Neuhaus am Klausenbach ab. Die 960 Einwohner warten seit Jahren auf schnelles Internet. "Wir hätten im Ortsteil Kalch einen neuen Sendemast, der aber nicht eingeschaltet werden kann", sagt Bürgermeister Helmut Sampt. Da der Mast zu nah an der slowenischen Grenze steht, brauche es eine Genehmigung vom Infrastrukturministerium. "Bis jetzt ist nichts passiert", sagt Sampt.

Förderungen

Trotz dieser Probleme im Südburgenland habe man im Ländervergleich eine gute Versorgung, meint SPÖ-Landtagspräsident Christian Illedits: "82 Prozent der Burgenländer sind ausreichend versorgt." Mit Hilfe der Breitband-Milliarde und Geld aus dem ELER-Förderungsprogramm (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes) soll sich die Lage in den nächsten Jahren verbessern. Etwa sechs Millionen Euro gibt es ab Herbst von der Breitbandoffensive. "Hier sind die Vorarbeiten schon im Gange", sagt Harald Horvath, Geschäftsführer des Regional Management Burgenland (RMB). Die fehlenden Versorgungspunkte wurden bereits in einer Fördergebietskarte aufgenommen. Sie befinden sich fast ausschließlich im Südburgenland.

Im Jahr 2017 soll dann die zweite Tranche der Milliarde folgen. "Hier rechnen wir für das Burgenland mit einem zweistelligen Millionenbetrag an Förderung ", erklärt Horvath. Bei den Geldern aus der ELER-Förderung habe es eine Kürzung gegeben. "Binnen sieben Monaten wurden aus 2,7 Millionen Euro, 1,2 Millionen", sagt Illedits. Er hofft, dass das Landwirtschaftsministerium die Gelder noch aufstocken wird.

Als weitere Maßnahme bietet das Land für Gemeinden eine Förderung für die Leerverrohrung an. "Bei Tiefbauarbeiten wird gleich ein Rohr für eine mögliche Glasfaserleitung gelegt", sagt Iledits, so sollen Kosten gespart werden.

Für Helmut Sampt ist diese Idee "Schwachsinn, es wird bei uns nie verkabelt werden". Durch die vielen Hügel sei nur Internet über Funk möglich. Über weitere konkrete Maßnahmen weiß Sampt und sein Kollege Herbst noch nichts. "Es wäre wünschenswert, ich bin aber sehr vorsichtig. Vieles wurde schon zugesagt, nie ist etwas daraus geworden", sagt Herbst.

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