Bei diesen Kosten kommen die Thermen ins Schwitzen

Bei diesen Kosten kommen die Thermen ins Schwitzen
Steigende Energiepreise treffen die burgenländischen Thermen massiv. Die Umrüstung auf erneuerbare Energie wird intensiviert.

Die Hilferufe jener Unternehmen mit besonders hohem Energiebedarf werden angesichts der weiter steigenden Preise immer lauter. Stark davon betroffen sind auch die burgenländischen Thermen, die ihren Kunden schließlich ein wohliges Umfeld bieten müssen.

Im mittelburgenländischen Lutzmannsburg hat man bereits vor den aktuellen Krisen reagiert. Ende des Vorjahres wurde am Parkplatz der Sonnentherme eine der größten Fotovoltaikanlagen des Landes fertiggestellt.

400 Auto-Stellplätze wurden mit Fertig-Carport-Elementen und PV-Modulen überdacht, die nicht nur ökologisch sauberen Strom liefern, sondern den Gästen der Therme auch sichere Unterstellplätze bei Sonne und Regen bieten.

Standort als Vorteil

Im Burgenland, das mehr als 300 Sonnentagen pro Jahr aufweist, will die Sonnentherme diese ökologische Energieform künftig optimal und nachhaltig nutzen. Dafür bedient sich das Resort der derzeit modernsten Technik, also hocheffiziente Fotovoltaik-Module und Wechselrichter samt optimaler Süd-Ausrichtung der auf den Carport-Dächern montierten Modulen. Insgesamt wurden 3.960 Module auf einer Carport-Dach-Fläche von etwa 7.200 Quadratmetern montiert, zusätzlich wurden zehn E-Ladestationen geschaffen, die laufend erweitert werden können.

Die Sonnentherme nutzt den Großteil des erzeugten Ökostroms selbst, nur ein geringer Teil wird ins Netz eingespeist. „Durch die Fotovoltaik-Anlage können wir in der Therme und im dazugehörigen Hotel Sonnepark etwa 30 Prozent des Strombedarfs abdecken“, sagt Thermen-Sprecher Hans Peter Filz. Ziel sei es zum einen, einen regionalen Beitrag zur Energiewende zu leisten, und zum anderen will das Thermenresort in den nächsten zehn Jahren energieautark werden. In demselben Zeitraum sollen sich auch die Investitionskosten von rund 2,5 Millionen Euro gerechnet haben. „Weil wir auch Gas benötigen, werden uns die steigenden Preise dennoch treffen.“ Um in Zukunft energieunabhängiger zu werden, wird nun auch an der Errichtung eines Biomasseheizwerks gearbeitet.

St. Martin stellt um

Auch die St. Martins Therme hat sich Ende 2024 als Ziel gesetzt. Bis dahin soll vollständig auf alternative Energieträger umgestellt werden. Derzeit wird von der Burgenland Energie am Standort in Frauenkirchen ein Blockheizkraftwerk betrieben, das Strom und Wärme produziert.

Bei diesen Kosten kommen die Thermen ins Schwitzen

„Gemeinsam mit unserem Partner haben wir Ende 2021 ein Projekt gestartet, um so rasch wie möglich einen Umstieg auf ein aus Biomasse betriebenes Heizkraftwerk zu schaffen“, heißt es zum KURIER. Außerdem soll bis Ende 2022 eine Fotovoltaikanlage auf den Dächern von Lodge und Therme installiert werden. „Damit schließen wir die erste Phase unseres Umstiegs auf alternative Energieformen bis Jahresende ab“, so ein Sprecher der Therme.

Eine Absenkung der Wassertemperatur sei jedenfalls ausgeschlossen, auch „wenn uns die Teuerungen kostenseitig massiv treffen“. Angesichts dessen erwarte man sich „deutliche Unterstützungsmaßnahmen der Bundesregierung, aber auch von unserem Energieversorger Burgenland Energie“. Diese Entwicklung und auch jene der Energiekosten sei abzuwarten, ehe die Preise für die kommende Wintersaison im Herbst festgelegt werden.

Mit der Sommersaison ist man in Frauenkirchen bisher allerdings ebenso zufrieden wie mit der Buchungslage in den kommenden Wochen. „Das schaut sehr positiv aus.“ Kommende Entwicklungen seien aber in der derzeitigen Situation nur sehr schwer abschätzbar.

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