Chronik/Österreich

Coronavirus: Spitalsmitarbeiterin in NÖ positiv getestet

Eine Mitarbeiterin am Landesklinikum Korneuburg in Niederösterreich ist positiv auf das Coronavirus getestet worden, berichtet der ORF. Die Frau dürfte in einem Labor tätig gewesen sein, so der Sprecher der Landesklinikenholding, Bernhard Jany. Mehr als 30 weitere Mitarbeiter, die mit der Frau Kontakt hatten, müssen nun zu Hause in Quarantäne bleiben.

Insgesamt sind in Österreich laut Gesundheitsministerium mittlerweile 47 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Neben der Mitarbeiterin des Klinikums Korneuburg haben sich im Vergleich zu Donnerstagabend also noch zwei weitere Menschen angesteckt. In welchen Bundesländern diese Fälle registriert wurden, war vorerst nicht bekannt.

In Oberösterreich ist Donnerstagabend der erste Coronavirus-Fall bestätigt worden. Laut Gesundheitsreferentin LHStv. Christine Haberlander wurde die Infektion bei einem Patienten aus dem Bezirk Urfahr-Umgebung nachgewiesen. Nähere Details sollen heute Vormittag bekannt gegeben werden. 

Im Laufe des Donnerstag haben sich weitere Covid-19-Fälle in Salzburg, Vorarlberg, Kärnten, Niederösterreich, Wien und Tirol bestätigt. Offiziell frei vom Virus ist somit damit nur mehr das Burgenland.

Das österreichische Außenministerium hat die Sicherheitsstufe für Südkorea und den Iran auf die höchste Stufe hinaufgesetzt - das bedeutet eine volle Reisewarnung für die beiden Länder.

Im Detail

Wie das Land Tirol mitteilte, handelt es sich bei einem neu Erkrankten um einen 22-jährigen Studenten aus Norwegen - er wurde im Bezirk Landeck positiv getestet. Eine 22-Jährige Frau aus Kitzbühel wurde dann am Abend postiv getestet. Sie hat nur milde Symptome.

Der erkrankte Salzburger ist ein 61-jähriger Mann aus Großbritannien, der in Saalbach-Hinterglemm auf Urlaub war. Der Mann und seine acht Reisebegleiter befinden sich im Hotel in Quarantäne. Mögliche Kontaktpersonen und das gesamte Umfeld werden seit Bekanntwerden des positiven Testergebnisses erhoben. Aus derzeitiger Sicht handelt es sich um eine Reisegruppe mit neun Mitgliedern – keiner von ihnen – außer dem positiv getesteten Mann - hat Symptome.

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Vorarlberg: Lehrerin negativ

In Vorarlberg gibt es ebenfalls eine erste bestätigte Erkrankung. Es handelt sich um einen 30-jährigen Mann aus Mellau (Bezirk Bregenz). Er hat einen zweiten Wohnsitz in Wien. Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner geht davon aus, dass er sich in Wien angesteckt hat. Wie die Verantwortlichen betonen, geht es dem Mann den Umständen entsprechend gut, er wird nun im Krankenhaus in Hohenems behandelt. 

Am Abend hat die Vorarlberger Landesregierung bekanntgegeben, dass der Infizierte aus Mellau am Montagnachmittag mit dem Zug von Wien nach Dornbirn gefahren ist. Es handelte sich um den Railjet 864, der um 14.30 Uhr in der Bundeshauptstadt abfuhr und um 21.07 Uhr in Dornbirn ankam. Bis Donnerstag gab es in Vorarlberg weitere 99 Verdachtsfälle, von denen 94 negativ getestet wurden. In fünf Fällen stand das Ergebnis noch aus.

Weil die Mutter des Erkrankten, die Lehrerin in Mellau ist, schon erste Symptome gezeigt hat, wurden Proben entnommen. Die Befürchtung, dass sie mit dem Coronavirus infiziert sein könnte, hat sich aber vorerst nicht bestätigt. Der durchgeführte Test brachte ein negatives Ergebnis. Damit wurde der Unterricht an der Schule regulär um 8.00 Uhr aufgenommen.

Junge Frau in Kärnten erkrankt

Außerdem wurde nun auch der erste Fall in Kärnten bestätigt. "Ich bin überrascht, dass es so lange gedauert hat", wie Gesundheitsreferentin Beate Prettner erklärt. Die Erkrankte ist eine junge Frau aus dem Bezirk Völkermarkt. Sie hatte Symptome, welche auch über den Amtsarzt kommuniziert wurden. Er hat die geschützte Überstellung der Frau in der Klinik in Klagenfurt organisiert.

Die Frau ist in einem guten Zustand und wurde nach der Untersuchung in die häusliche Quarantäne entlassen. "Der Person geht es gut, sie ist zu Hause und alle Maßnahmen die zu treffen waren, wurden eingeleitet", sagt Prettner. Nun werden die Kontaktpersonen im Umfeld ermittelt.

Die Patientin war Ende Februar in Wien bei einer Freundin. Ihre Freundin war in Mailand und ist eine der Coronavirus-Patienten aus Wien. Dort hat sich die Kärntnerin angesteckt.

Acht Fälle in Niederösterreich, ein neuer Fall in Wien

Sieben der neuen Erkrankten kommen, wie auch schon die bisherigen Fälle in Niederösterreich, aus dem Bezirk Korneuburg. Es handelt sich um Kontaktpersonen eines schon zuvor bestätigten Falles. Alle befanden sich bereits und befinden sich nun weiterhin in häuslicher Quarantäne.

Am Donnerstagnachmittag wurde zudem ein weiterer Fall aus Niederösterreich bekannt. Auch dieser Erkrankte stammt aus dem Bezirk Korneuburg. Es handelt sich um eine Kontaktperson im Zusammenhang den bereits bekannten Fällen.

Zusätzlich gibt es noch einen weiteren Fall aus Wien. Der erkrankte ältere Mann, der aus dem Iran zurückgekehrt ist, meldete sich im Wiener Kaiser-Franz-Josef-Spital und wurde dort positiv getestet, erklärt Andreas Huber, Sprecher des medizinischen Krisenstabes der Stadt Wien. Der Mann wurde daraufhin geschützt nach Hause gebracht. Er befindet sich mit leichten Symptomen in häusliche Quarantäne.

  • Bei der Gesundheitshotline 1450 können sie allfällige Verdachtsfälle abklären. 
  • Außerdem gibt es inzwischen die Coronavirus-Hotline der österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Sie steht rund um die Uhr unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 555 621 zur Verfügung.
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