Heino Ferch

Hochklassiges Fernsehen und Kino des deutschsprachigen Raumes ist in den vergangenen Jahren häufig mit seinem Namen verbunden: Heino Ferch.

Die Liste an Top-Produktionen ist schon so unglaublich lang und wird von Jahr zu Jahr länger: "Lola rennt", "Comedian Harmonists", "Der Tunnel", "Das Wunder von Lengede", "Die Luftbrücke", "Das Wunder von Berlin", "Krupp", "Kennedys Hirn" "Der Untergang", "Baader Meinhof Komplex", "Vincent will Meer". Oder, wie im abgelaufenen ROMY-Jahr, "Das Adlon", "Ruhm" nach Daniel Kehlmann und "Spuren des Bösen". Wollte man sich Heino Ferchs Spitzenfilme ansehen, müsste man, scheint's, einen Jahres-Urlaub opfern. Und man würde es nicht bereuen!

1963 wurde Ferch in Bremerhaven geboren. Sein Schauspielstudium mit Zusatzkursen in Ballett, Stepptanz und Gesang absolvierte er am Salzburger Mozarteum. Den Kulturschock mit Österreich konnte er also schon sehr früh verdauen. Es folgten ab 1987 diverse Theaterengagements: Er war festes Ensemblemitglied am Schillertheater Berlin, spielte bei den Salzburger Festspielen und an Claus Peymanns Burg und arbeitete während seiner Bühnenzeit mit Regisseuren wie Hans Neuenfels, Gernot Friedel, Alfred Kirchner und Peter Zadek.

Sein Spielfilmdebüt gab er 1987 mit einem Kurzauftritt in "Schloß Königswald". Mit der Rolle des Napola-Kommandanten Raufeisen macht er in Volker Schlöndorffs Kinofilm "Der Unhold" auf sich aufmerksam. Mit Josef Vilsmeiers "Comedian Harmonists" und in der Rolle des Baritons Roman Cycowski gelang ihm der Durchbruch als Film-Schauspieler und das brachte ihm den Bayerischen Filmpreis ein.

1987, mit "Schützenfest", begann langsam auch seine TV-Karriere. Die 1993 kräftig an Fahrt aufnahm, als er mit sechs verschiedenen Rollen präsent war, darunter in Uwe Jansons "Gefährliche Verbindung". Es folgten TV-Streifen wie "Deutschlandlied", Nico Hofmanns Klassiker-Remake "Es geschah am hellichten Tag" (1996) und viele, viele mehr.

Seit damals ist Ferch in jedem Jahr mit wenigstens zwei und bis zu fünf Top-Produktionen am Schirm vertreten. Er drehte u. a. mit Regisseuren wir Helmut Dietl, Tom Toelle, Margarethe von Trotta, Dror Zahavi oder Matti Geschonneck. Und nicht zuletzt mit Uli Edel ("Adlon"), Isabel Kleefeld ("Ruhm") und dem Österreicher Andreas Prohaska ("Spuren des Bösen").

Häufig ist Ferch in Rollen von historischen Personen oder in semidokumentarischen Filmen zu sehen. Seine Rollen zeichnen sich durch Vielschichtigkeit aus. Ferchs Leistungen wurden vielfach Preisen bedacht.

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