Flughafen schärft bei Sicherheit nach

Alle Beschäftigten, vom Sicherheitspersonal bis zum Kellner am Flughafen, müssen in Zukunft am Handflächenscanner vorbei.
Handflächenscanner für Personal fix. Gewerkschaft stellt sich gegen private Securitys.

Nach dem Auffliegen eines Schlepperringes im Flughafen Wien-Schwechat, den Bedienstete von privaten Flughafenfirmen aufgezogen hatten, fordern nun vida-Vekehrsgewerkschafter die Rücknahme der Privatisierungen im Sicherheitsbereich.

"Auslagerungen und Sparen am falschen Platz begünstigen immer mehr das Entstehen von Sicherheitslecks", kritisieren die vida-Vertreter Johannes Schwarcz und Roman Hebenstreit.

Der Flughafen Schwechat zieht inzwischen die ersten Konsequenzen aus der Schlepper-Affäre. In Zukunft müssen Tausende Mitarbeiter, die in den Sicherheitsbereich wollen, einen Handflächenscanner passieren. Die biometrische Zugangskontrolle verhindert, dass unbefugte Personen in den heiklen Transitbereich des Flughafens oder gar an Bord einer Maschine gelangen.

Wie berichtet, ist es Mitarbeitern privater Sicherheitsdienste gelungen, sri-lankische Flüchtlinge durch den Personaleingang vorbei an den Sicherheitskontrollen an Bord mehrerer AUA-Maschinen in die USA und nach Großbritannien zu schmuggeln. Nachdem der Flughafen zunächst die Verantwortung für den Skandal den Austrian Airlines und deren Sicherheitsfirma "G4S" zuschob, reagierte man am Mittwoch doch mit einer Verschärfung des Zutritt-Systems. "Die Täuschung der Zutrittskontrolle durch Unbefugte oder Kriminelle wird ab 15. Juni durch die Einführung eines Handflächenscanners definitiv ausgeschlossen", erklärt Flughafen-Sprecher Peter Kleemann. Damit soll in Zukunft verhindert werden, dass sich fremde Personen mit elektronischen Zutrittskarten von Beschäftigten illegal Zutritt verschaffen können. "Eine Täuschung der Identität ist mit diesem System ausgeschlossen. Der Handflächenscanner erreicht das derzeit höchste Sicherheitsniveau", so Kleemann. Unabhängig davon muss jeder Zugangsberechtigte so wie bisher auch durch den Sicherheitscheck. Dabei werden die Personen auf gefährliche und verbotene Gegenstände oder Flüssigkeiten überprüft.

Laut Kleemann war die Einführung des Scanners schon länger geplant. Wegen des aktuellen Sicherheitsproblems habe die Sache nun oberste Priorität. Die Kosten belaufen sich auf etwa eine Million Euro.

Tamilische Tiger

Der KURIER-Bericht stieß auf weltweite Resonanz. Besonders groß war die Aufregung in Sri Lanka. In der Hauptstadt Colombo kursieren Behauptungen, wonach der in Wien festgenommene sri-lankische Staatsbürger Mitglied des weltweit operierenden Schleusernetzes der "Tamilischen Tiger" sei. Diese in den USA als Terrororganisation eingestufte Guerilla sei nach dem Endes des Krieges vor sechs Jahren auf Menschenhandel umgestiegen, und hätte Schwerpunkte in Australien, England und Kanada. Die Behörden konnten jedoch bislang keinen politischen Hintergrund der Schlepperbande feststellen.

Kommentare