Bananas: Möbel, die Geschichten erzählen

Patricia und Ernst Hahnbauer auf der "Therapiecouch" des Bananas
Seit fast 20 Jahren finden Vintageliebhaber hier Designerstücke genauso wie Kuriositäten und Schmuck.

„Ich möchte nie mehr etwas anderes machen“, sagt Ernst Hahnbauer, der gemeinsam mit seiner Frau Patricia seit 2003 das Bananas in der Kettenbrückengasse, einen Steinwurf vom Naschmarkt entfernt, betreibt. Auch wenn das Ehepaar davon ausgeht, dass die Zukunft des Vintagemöbelhandels im Internet liegt, schlägt sein Herz für das altbewährte Geschäftsmodell, für das Probesitzen und Fühlen des Stoffbezugs oder der Holzoberfläche vor dem Erwerb.

Bananas: Möbel, die Geschichten erzählen

Die Baby Bar ist eines der außergewöhnlichsten Möbelstücke im Vintageladen der Hahnbauers

Im Bananas verkaufen die beiden Mobiliar, Beleuchtung sowie teils kuriose Wohnaccessoires aus der Zeit von 1930 bis 1980. Patricia Hahnbauer konzentriert sich besonders auf Vintageschmuck, den sie auf Flohmärkten in England ersteht oder den ihr Leute vorbeibringen. Generell kaufen die beiden, was ihnen zusagt, wie sie stets betonen. Ob ein Stück von einem Designer ist, sei dabei zweitrangig.

Bananas: Möbel, die Geschichten erzählen

Lieblingsstück: die industrielle Arbeitsleuchte der französischen Firma Jieldé

Zeitzeugen

Gefragt nach dem Lieblingsstück, greift Ernst Hahnbauer instinktiv zu einer industriellen Arbeitsleuchte der französischen Firma Jieldé aus den 50ern, die aufgrund eines Schleifkontakts beliebig erweitert werden kann. Auch die Verkaufsvitrine, aus einem Elektrofachgeschäft, deren Schubladen mit 12 und 24 Volt beschriftet sind, gefalle ihm äußerst gut. Wichtig sei dabei, dass die Patina noch erhalten sei. Aber auch ohne Spuren der Zeit erzählen die Möbelstücke Geschichten aus der Ära, in der sie hergestellt wurden.

Bananas: Möbel, die Geschichten erzählen

Patricia Hahnbauer ersteht den Schmuck auf Flohmärkten oder Nachlässen

Patricia Hahnbauer verweist auf einen Schuhkasten aus den 50er-Jahren, der erzähle, dass die Vorzimmer zu dieser Zeit kleiner geworden sind, weswegen auch Möbelstücke wie ausladende Ohrensessel aus den 30ern oder eben Kommoden schlanker geworden sind. Und manchmal, da liefert der Flohmarkthändler direkt die Geschichte zu dem Objekt, wie bei einem Bilderrahmen. Dieser sei eigentlich Glasplattenhalter eines Zeiss-Ikon-Kinoprojektor, in dem die Werbung händisch vor dem Film eingespannt wurde. In diesem Kino in Rheinland-Pfalz habe der Händler seinen ersten Film gesehen. Es sind vor allem Geschichten wie diese, warum das Ehepaar Hahnhuber seinen Job so liebt und diese Begeisterung an Kunden weitergibt.

Bananas
Kettenbrückengasse 15, 1050 Wien
www.bananas.at

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