Zahngesundheit ist keine Frage der Gene

Zähneknirschen: Nachts wandern die Sorgen in den Mund
Nach dieser Studie kann sich niemand mehr darauf herausreden, dass schlechte Zähne in der Familie liegen.

Wissenschaftler haben sich erstmals damit befasst, welche Rolle die Gene und die Mikroorganismen im Mund bei der Bildung von Karies spielen und fanden heraus: Wie gesund die Zähne sind, hängt rein von der Ernährung und von der Pflege ab, berichten sie im Fachjournal Cell Host & Microbe.

"Zahnärzte predigen schon lange wie wichtig es ist, den Zuckerkonsum und den Säureaufbau im Mund einzuschränken", erklärt die Studienleiterin Karen Nelson vom J. Craig Venter Institute. Für die Studie nahm ihr Team Speichelproben von 205 eineiigen und 280 zweieiigen Zwillingen im Alter zwischen 5 und 11 Jahren. "Wir haben uns auf Kinder konzentriert, da sich das Mikrobiom mit dem Alter rasch ändert und Zwillinge leben außerdem meist im gleichen Umfeld."

Gene & Bakterien

Die Ergebnisse zeigten, dass das orale Mikrobiom von eineiigen Zwillingen ähnlicher war als das von zweieiigen - daraus schließen die Forscher, dass die Gene dazu beitragen, welche Art von Bakterien sich im Mund befinden. Jedoch handelte es sich dabei nicht um Bakterien, die an Karies beteiligt sind. Außerdem dürften diese vererbten Bakterienstämme mit dem Alter abnehmen, während die aus der Umwelt aufgenommenen Bakterien ansteigen.

Weiters beobachteten die Forscher die Zusammenhänge zwischen den Bakterienvorkommen und dem Zuckerkonsum: Kinder, die viel zuckerreiche Nahrung aufnahmen, hatten mehr Bakterien, die Karies verursachen und weniger Bakterien, die mit wenig Karies in Verbindung stehen.

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