Sterbehilfe: "Tötung nicht romantisieren"

"Letztlich sehe ich in der Entwicklung auch ein Versagen, mit Verletzlichkeit und Abhängigkeit umzugehen": Th. Boer zu den gesamtgesellschaftlichen Implikationen des Themas
Der niederländische Ethiker Theo Boer warnt vor Entwicklungen wie in seinem Heimatland und will die Ärzte „draußen lassen“.

KURIER: Herr Prof. Boer, in Ihrem Heimatland, den Niederlanden, ist aktive Sterbehilfe seit 2001 erlaubt. In Österreich hat der VfGH erkannt, dass die Mitwirkung am Suizid nicht prinzipiell verboten werden darf – und damit eine heftige Debatte ausgelöst. Wie nehmen Sie diese wahr?

Theo Boer: Die österreichische Diskussion bereitet mir gleichermaßen Sorge, wie sie mir auch Bewunderung abringt. Der entscheidende Punkt ist, dass in den Niederlanden der Arzt eine zentrale Rolle hat.

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