So funktionierten Impfpass und Reisebeschränkungen anno dazumal
Wer reisen wollte, brauchte viel Geduld, egal ob er Hochwohlgeboren oder Händler war. Denn am Cordon Sanitaire hingen sie alle wochenlang fest. Und warteten auf die Ausstellung ihres Gesundheitszeugnisses, Sanitätsfede genannt. Schon im 16. und 17. Jahrhundert war die Militärgrenze des Habsburgerreiches – obwohl knapp 2.000 Kilometer lang – ein Nadelöhr. Die Angst vor Infektionskrankheiten aus dem Osmanischen Reich war groß, zugleich bestanden aber auch rege Handelsbeziehungen zwischen beiden Reichen.
Im 18. Jahrhundert wurde sogar ein ständiger Seuchen-Kordon entlang der österreichisch-osmanischen Grenze errichtet, Cordon sanitaire genannt. „Überall, wo nicht Berge oder Flüsse potenziell infektiöse, feindliche Eindringlinge aufhielten, wurden Zäune errichtet. Nur an zwölf Sanitätsstationen war ein Durchkommen. Aber erst nach gründlicher Anamnese durch die dort stationierten Ärzte, die von Dolmetschern und Geistlichen unterstützt wurden“, berichtet Medizinhistorikerin Daniela Angetter-Pfeiffer.
Besonders hart hatte es die Reinigungsdiener getroffen: Sie mussten die Wolle, die eingeführt werden sollte, durchwühlen. Dann wartete man.
Kommentare