Wann in Österreich schon einmal Impfpflicht herrschte

Anstellen fürs Impfen: in den 1950er-Jahren ganz normal. Die Pockenimpfung blieb Pflicht, bis die Welt 1979 pockenfrei war
Und die Menschen deshalb nicht massenhaft auf die Straßen gegangen sind und ,Wahnsinn!‘ geschrien haben.

 „Lasst uns mit dieser Impfpflicht in Ruhe, wir haben echt Besseres zu tun, als hinter Müttern und Kindern nachzulaufen.“ Ein aktuelles Zitat aus Polizeikreisen? Mitnichten! Schon im 19. Jahrhundert zweifelten viele an der Umsetzbarkeit dieser Maßnahme. Kein Wunder also, dass Impfungen lange Zeit Privatsache waren. 1807 änderte sich das zuerst in Bayern – das Königreich führte als erstes Land weltweit eine Impfpflicht ein. 1853 folgte England, 1857 Frankreich und 1874 ganz Deutschland. Das Reichsimpfgesetz schrieb erstmals deutschlandweit vor, dass Kinder im ersten und zwölften Lebensjahr gegen Pocken geimpft werden.

Und Österreich

Hierzulande regierten noch viele Jahrzehnte lang Freiwilligkeit und Appelle.

Bis Bruno Pittermann im Parlament referierte, wie im stenografischen Protokoll der 44. Sitzung vom 30. Juni 1948 nachzulesen ist: Um schwere gesundheitliche Schäden von den Österreichern abzuwenden, brauche es eine Impfpflicht. Niemand widersprach.

Wann in Österreich schon einmal Impfpflicht herrschte

Die Weltpresse berichtete 1948 über die Impfpflicht. Aufregung blieb aus

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