"Krieg war in Europa ein Dauerphänomen"

"Krieg war in Europa ein Dauerphänomen"
Menschen neigen seit jeher dazu, sich gegenseitig auf organisierte Weise anzugreifen. Allein von 1500 bis 1800 gab es in Europa 450 Kriege mit 1.000 Schlachten.

Es muss ein Gemetzel gewesen sein: In Schädeln klafften Löcher, in einem steckte noch eine Pfeilspitze. Auf 500 m² sind seit 2009 mehr als 12.500 Knochen ausgegraben worden. Archäologen mutmaßen, dass im Tal der Tollense im heutigen Norddeutschland vor 3.300 Jahren bis zu 5.000 Kämpfer aneinandergerieten. Es könnte die erste Schlacht in Europa gewesen sein.

Hier lag damals der Schnittpunkt zweier Fernhandelswege: Karawanen brachten Bronze und Glasperlen aus dem Mittelmeerraum in den Norden . Im Gegenzug gelangte Bernstein in den Süden. Alles wertvoll – und begehrt. Der Historiker der Universität Salzburg und der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) Arno Strohmeyer nennt Kriege „ein Phänomen, das die Weltgeschichte begleitet und wesentlich bestimmt. Sie kamen erst auf, als der Mensch begann, sich sesshaft zu machen“. Vorräte und Besitz wurden angehäuft – mit Ackerbau und Viehzucht kam das Eigentum auf. Und der Besitzneid. Ab dem Zeitpunkt ging es rund.

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