Dieser Österreicher klärte die Welt als Erster über Russland auf

Dieser Österreicher klärte die Welt als Erster über Russland auf
Vor 500 Jahren brachte Sigismund von Herberstein dem Westen die Terra incognita im Osten näher. Erinnerungen an eine österreichische Nahbeziehung zum Land der „Reissen“.

Wir schreiben 1945. Die Rote Armee zieht plündernd durch die Oststeiermark. Nur Schloss Herberstein bleibt verschont. Kurios, lagern dort damals doch die wichtigsten steirischen Kulturgüter wie der Streitwagen von Strettweg oder der Steirische Herzogshut. Ein russischer Offizier habe, erzählt die Historikerin Barbara Stelzl-Marx, einen Raubzug durch das Schloss verboten, da er „den großen Herberstein“ kannte.

Der große Herberstein?

Bei uns vergessen, ist der steirische Adelige in Russland eine Berühmtheit: 30-jährig brach er vor gut 500 Jahren von Augsburg aus mit elf Gefährten Richtung Osten auf. Die Reiseroute führte Sigismund – den Spross aus dem Krainer Zweig der weitverzweigten österreichischen Familie – im Sattel, in der Kutsche und auf Schlitten über Polen, Litauen und Nowgorod-Weliki nach Moskau. In ein Land, das sich unter Großfürst Wassili III. anschickte, eine europäische Macht zu werden.

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