UV-Index: Der Faktor, der die Sonnenbrand-Gefahr zeigt

Der UV-Index ist ein Maß für die Intensität der sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung.
Wer ihn erfunden hat, wo die Daten zusammenlaufen, und warum er den Sonnenschutz beeinflussen sollte.

Das Praktische zuerst:

- Im Schatten eines Baumes bekommt man – im Vergleich zur prallen Sonne – nur ein Viertel der UV-Belastung ab. Werden UV-Strahlen von Wasser oder Schnee reflektiert, kommen rasch 20 Prozent Strahlung dazu.

- Ein Sonnenschirm reduziert die Belastung auf ein Zehntel. Wolken bieten keinen Schutz. Bei besonderen Bewölkungssituationen kann der UV-Index im Vergleich zum klaren Himmel sogar steigen.

UV-Index?

1992 hat Kanada den Wert eingeführt, weil die UV-Strahlung immer mehr anstieg, nachdem sich das Ozonloch gebildet hatte. 1994 wurde der Index von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Maß übernommen. Die UV-Strahlung ist neben persönlichen Faktoren (Hauttyp, Genetik) ausschlaggebend dafür, wie schnell jemand einen Sonnenbrand bekommt – und im schlimmsten Fall Hautkrebs. Daher ist in Österreich das UV-Labor auch an der Medizin-Universität Innsbruck angesiedelt – täglich laufen hier die Daten aus ganz Österreich zusammen. 16 Stationen in verschiedenen Lagen erfassen seit 1998 die medizinisch relevanten Anteile der UV-Strahlung (www.uv-index.at). Es ist eines der dichtesten Netze weltweit. Das ist auch nötig, unterscheidet sich die Topografie Österreichs zwischen Boden- und Neusiedlersee doch gravierend.

Der UV-Wert schwankt nämlich nicht nur im Laufe eines Tages stark. Auch mehr Höhenmeter lassen ihn ansteigen. Und der Sonnenstand, nicht aber die Temperatur.

Grundsätzlich gilt:

Je höher der UVI, desto größer ist die Sonnenbrand-Gefahr für ungeschützte Haut. In unseren Breiten rangieren die UV-Werte im Sommer in der Regel zwischen 5 und 8. In höheren Lagen, etwa in den Alpen, werden mitunter Werte von 11 erreicht. Besonders kritisch sind die UV-Werte am Äquator: Ein UV-Index von 12 und höher ist keine Seltenheit.

Weil der Mensch kein Frühwarnsystem für ultraviolette Strahlen hat, lohnt es sich also, den UV-Index im Auge zu behalten. Etwa mit Hilfe von Wetter-Apps. Die zeigen nicht nur Temperatur und Regen-Wahrscheinlichkeit, sondern auch – meist ignoriert – den UV-Index. Wer unsicher ist, wie hoch der Lichtschutzfaktor (LSF, englisch: SPF) des Sonnenschutzmittels sein sollte, kann sich an eine einfache Faustregel halten: Der LSF sollte mindestens doppelt so hoch sein wie der UV-Index.

"Jenseits von Violett" und damit unsichtbar:

Ultraviolette Strahlung 1801 entdeckte der deutsche Physiker Johann Wilhelm Ritter die UV-Strahlung: Sie wird – je nach Wellenlänge – in UV-A, -B und -C eingeteilt. Weil die Erdatmosphäre (hauptsächlich in der Ozonschicht) die Strahlung teils schluckt, gelangen  nur die UV-A- und ein geringer Teil der UV-B-Strahlung zur Erdoberfläche. "Ultraviolett" bedeutet übrigens "jenseits von Violett", wobei Violett der Farbreiz der kürzesten noch sichtbaren Wellenlänge ist .

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