Neue Hoffnung im Kampf gegen Alzheimer

Neue Hoffnung im Kampf gegen Alzheimer
Im Tierversuch gelang es, die Eiweißproduktion im Gehirn fortzusetzen.

Britische Wissenschaftler haben bei Mäusen erfolgreich einen Wirkstoff getestet, das künftig im Kampf gegen Alzheimer oder Parkinson eingesetzt werden könnte. Das Forschungsteam vom britischen Medical Research Council konzentriert sich dabei auf die Schutzmechanismen im Gehirn.
Zum Schutz vor Alzheimer etwa wird im Gehirn automatisch die Proteinproduktion eingestellt, um ein Ausbreiten zu verhindern. Durch fehlgeformte Proteinklumpen (bei Alzheimer bekannt als Plaques) hungert sich das Gehirn dadurch aber selbst aus. Nervenzellen sterben ab, man verliert das Gedächtnis.
Der getestete Wirkstoff sorgt nun dafür, dass die Eiweißproduktion im Gehirn fortgesetzt wird. Getestet wurde es an 29 Mäusen, die mit Prionen infiziert waren – infektiöse Partikel, die auch zu Proteinklumpen im Gehirn führen und etwa für die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit verantwortlich sind. Nach sieben Wochen Behandlung wiesen die Mäuse keinen Gedächtnisverlust auf. Es waren kaum Gehirnzellen abgestorben, berichten die Wissenschaftler im Fachjournal Science Translational Medicine.
Die Forscher freuen sich über den Erfolg, wollen aber nicht zu viele Hoffnungen wecken. Noch sei man weit entfernt von einem Medikament für Menschen. Es gebe außerdem noch starke Nebenwirkungen. Die Erkenntnisse seien aber ein guter Ausgangspunkt.

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