Lange Nase, kurze Beine: Warum Lügen zutiefst menschlich ist

Pinocchios Nase wuchs, wenn er schwindelte. Tatsächlich verrät das Gesicht, wenn jemand lügt.
Flunkern, schummeln, schwindeln, mit gespaltener Zunge sprechen – wer bewusst die Wahrheit verdreht, ist damit nicht alleine.

„Mir verschlug es die Sprache, als ich erfahren musste: Die Menschen lügen. Alle.“ So steht es schon im Psalm 116 geschrieben. Und es stimmt. Lügen ist – selbst wenn Religion und Moralphilosophie noch so dagegen wettern – Teil unserer Kommunikation. Angeblich tun wir es sogar bis zu 200-mal am Tag, wobei niemand genau weiß, woher diese Zahl stammt.

„Unehrlichkeit ist derzeit medial äußerst präsent. In Deutschland etwa durch den VW-Abgasskandal, in den USA durch die Präsidentschaft von Donald Trump“, sagt Philipp Gerlach vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und Mitautor der Metastudie „The truth about lies“. „Eine Beraterin von Trump, Kellyanne Conway, rechtfertigte etwa Falschaussagen des White House als ‚alternative Fakten‘. Dies zeigt eine beunruhigende Tendenz, dass die Wahrheit als bloße Meinung abgetan wird.“

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