Wie sich die Corona-Pandemie auf das Rauchverhalten ausgewirkt hat

Wie sich die Corona-Pandemie auf das Rauchverhalten ausgewirkt hat
Weltnichtrauchertag: Während der Lockdowns hat der Tabakkonsum – vorübergehend – zugenommen. Doch jetzt steigt die Zahl jener, die aufhören wollen.

Langeweile und Isolation in Zeiten der Lockdowns: Das hat den Tabakkonsum begünstigt. „Andererseits hat die Diskussion über Rauchen als Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf viele Menschen, die schon lange aufhören wollten, motiviert, dies jetzt zu versuchen“, sagt Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde am Kepler Universitätsklinikum in Linz und Generalsekretär der Österr. Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP), anlässlich des Weltnichtrauchertages (31.5.).

Rauchen in der Pandemie:

Bei den Raucherinnen berichteten 21 Prozent in der Corona-Krise von einer Steigerung des Zigarettenkonsums; bei den Rauchern waren es 14 Prozent, heißt es in einer Erhebung der Gesundheit Österreich GmbH. Allerdings waren solche Verhaltensänderungen großteils nur von kurzer Dauer: So habe sich weder die Konsumintensität noch die Anzahl täglicher bzw. fast täglicher Raucher dauerhaft verändert. Nahezu ein Viertel der Befragten (24 %) ab 15 Jahren gab an, aktuell zu rauchen. Jeder Sechste (17 %) raucht täglich oder fast täglich, Männer und Frauen sind praktisch gleich auf. Im Vergleich mit den Vorjahren setzt sich der Rückgang der Zahl der Raucherinnen und Raucher fort.

Interesse am Rauchstopp:

„Während der Pandemie 2020, vor allem im ersten Lockdown, haben mehr Menschen zur Zigarette gegriffen und hatten keinen Kopf für die Rauchstopp-Beratung“, sagt Melanie Stulik vom Rauchfrei Telefon der Österreichischen Gesundheitskasse (Telefon 0800 810 013). „Viele Menschen sind in alte Muster verfallen und haben versucht, Stress, Einsamkeit und depressive Verstimmungen mit der Zigarette zu bewältigen. In letzter Zeit bemerken wir aber, dass wieder mehr Raucherinnen und Raucher ihr Rauchverhalten überdenken und Beratung zum Rauchstopp in Anspruch nehmen.“

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