Warum Corona-Genesene auf ihr Herz achten sollten

Warum Corona-Genesene auf ihr Herz achten sollten
Eine Studie untersuchte die Langzeitfolgen bei 151.000 genesenen US-Veteranen ein Jahr nach ihrer Erkrankung.

Erst im Sommer hatten Forscherinnen der Universitätsklinik Ulm von Organschäden bei jedem fünften genesenen Covid-19-Patienten und -Patientin berichtet. Bei der Lunge beobachteten sie, dass sich das Lungengerüst verändert und so ein schlechterer Gasaustausch möglich war. Einer Schätzung zufolge leiden mindestens zehn Prozent aller Covid-19-Erkrankten an Post- oder Long-Covid. Oder auch an beidem, denn das eine schließt das andere nicht aus.

Eine aktuelle Studie aus den USA (hier können Sie die Studie nachlesen) wertete Daten aus der nationalen Gesundheitsdatenbank des US Department of Veterans Affairs aus, um die Gesundheitsdaten von 151.195 Covid-19-Genesenen mit Kontrollgruppen zu vergleichen. Sie wollten wissen, wie hoch das Risiko von Herz- und Kreislauferkrankungen ein Jahr nach der Infektion ist.

Das Ergebnis: Genesene hatten über die ersten 30 Tage nach der Infektion hinaus ein erhöhtes Risiko für Durchblutungsstörungen im Gehirn, Herzrhythmusstörungen, ischämische und nicht-ischämische Herzerkrankungen, Herzbeutelentzündung, Herzmuskelentzündung, Herz(muskel)schwäche und thromboembolische Erkrankungen.

Die Risiken und Belastungen traten auch bei jenen auf, die während der akuten Phase der Infektion nicht im Krankenhaus waren, und stiegen in Abhängigkeit vom Versorgungssetting der akuten Infektion (nicht hospitalisiert, hospitalisiert und auf der Intensivstation aufgenommen). Insgesamt belegen die Ergebnisse, dass das Risiko und die Ein-Jahres-Belastung durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Überlebenden einer Covid-19-Infektion erheblich sind.

Die Forscherinnen empfehlen allen Genesenen auf ihr Herz und ihren Kreislauf zu achten.

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