Vermehrt Daten zu Astra-Zeneca-Wirksamkeit über 65 Jahren
Für den Einsatz des Corona-Impfstoffs von Astra Zeneca gibt es nun vermehrt Daten zur Wirksamkeit bei über 65-Jährigen. Die Stadt Wien hat diese Woche einen breiteren Einsatz in dieser Altersgruppe gestartet. Das Nationale Impfgremium wollte dagegen die finalen "Peer-Review"-Studienpublikationen in Fachblättern abwarten. Astra Zeneca habe sich selbst "der Wissenschaft verschrieben", betonte Karin Storzer, Head of Communication von Astra Zeneca Österreich, gegenüber der APA.
Durch die Kooperation mit der Universität Oxford gab es bereits viele Publikationen zu Studien mit dem seit Ende Jänner in der EU für alle Altersgruppen ab 18 Jahren zugelassenen Impfstoff. Zur uneingeschränkten Empfehlung des Impfstoffs ab 65 Jahren lagen einigen nationalen Behörden - darunter in Österreich - jedoch noch zu wenige Daten ab diesem Alter vor.
Das könnte sich demnächst ändern, wenn in den kommenden ein bis zwei Wochen eine große Studie zum Astra-Zeneca-Impfstoff aus den USA erwartet wird. Die Daten werden laut dem Pharmakonzern mehr als 30.000 Studienteilnehmer umfassen, wobei 20.000 den Astra-Zeneca-Impfstoff und 10.000 ein Placebo erhielten. 25 Prozent der Probanden waren älter als 65 Jahre.
Zudem werden aus den weltweiten Studien in mehreren Ländern mit insgesamt 60.000 Probanden unter anderem auch noch genauere Details zur Wirksamkeit gegen die neuen Virus-Varianten erwartet. Erste Daten von wenigen jungen Probanden aus Südafrika hatten auf eine reduzierte Wirksamkeit gegen die dort erstmals aufgetauchte Mutation hingedeutet. Astra Zeneca ist jedoch nach wie vor zuversichtlich, dass der Impfstoff bei Menschen, die mit der Südafrika-Mutation infiziert werden, vor schweren Erkrankungen, Hospitalisierungen und Todesfällen schützt.
Verringert Hospitalisierungen
Aktuell zeigten bereits "Real-World"-Daten von der laufenden Impfkampagne in Großbritannien, darunter vor allem Schottland, dass das Astra-Zeneca-Vakzin Krankenhauseinweisungen auch bei Personen über 80 Jahren schon wenige Wochen nach der ersten Dosis deutlich verringert. In Schottland gab es in allen Altersgruppen vergleichbare Wirkungen zur Reduktion eines Covid-19-bedingten Spitalsaufenthalts um 94 Prozent 28 bis 34 Tage nach der ersten Dosis.
Nationale und internationale Experten bestätigten immer wieder eine vergleichbar hohe Wirksamkeit gegen schwere Covid-Verläufe wie bei den bisher in der EU zugelassenen mRNA-Impfstoffen, wobei die unterschiedlichen Studiensettings nicht 1:1 vergleichbar seien. Das Nationale Impfgremium in Österreich betonte auch, dass bei logistischen Problemen mit anderen Impfstoffen "nichts gegen eine Anwendung des Impfstoffes von AstraZeneca bei Menschen über 65" spricht.
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