Vergleichsstudie zeigt erneut Wirkungslosigkeit von Wurmmittel

Vergleichsstudie zeigt erneut Wirkungslosigkeit von Wurmmittel
Ivermectin hatte in der Behandlung von Covid-Patienten keinen Effekt, berichten malaysische Forscher.

Ivermectin sorgt wieder einmal für Aufsehen. Gerade erst musste der australische Sender Nine Network diesbezüglich eine Falschmeldung eingestehen. Er hatte berichtet, dass die englische Königin wegen ihrer Corona-Infektion mit Stromectol, in dem der Wirkstoff Ivermectin enthalten ist, behandelt worden sein. Viel mehr wurde Stromectol mit Sotrovimab verwechselt. Sotrovimab sind monoklonale Antikörper und im Gegensatz zu Stromectol zur Behandlung von Covid-19-Infektionen zugelassen. kurier.at berichtete.

Heute folgt eine seriöse Meldung. Wie eine malaysische Studie einmal mehr bestätigt, erzielt das Antiparasitikum, das trotz fehlender Wirkungsnachweise wegen seiner geringen Kosten in ressourcenarmen Ländern noch immer gegen COVID-19 eingesetzt wird, keinerlei Wirkung. Das schreibt JAMA Internal Medicine.

Beliebt bei Corona-Skeptikern

Ivermectin gehört neben Hydroxychloroquin zu den „Wundermitteln“ gegen COVID-19, die zu Beginn der Pandemie aufgrund von vorläufigen Studienergebnissen sehr populär waren. Die Beliebtheit hielt vor allem bei Corona-Leugnern und Impfkritikern an. Dabei ist die Wirksamkeit des "Wurmmittels" in Zusammenhang mit dem Corona-Virus mittlerweile widerlegt.

Erwartungen nicht erfüllt

Ivermectin wurde in zahlreichen ressourenarmen Ländern eingesetzt, was sich durch zwei Negativ­studien aus Lateinamerika nicht änderte. Jetzt liegen die Ergebnisse einer weiteren randomisierten Studie vor, in denen das Antiparasitikum die Erwartungen nicht erfüllte.

Studie mit 490 Corona-Patienten

An der I-TECH-Studie nahmen 490 Patienten an zwanzig Zentren in Malaysia teil, die im Durchschnitt 5,1 Tage unter leichten bis mittelschweren Symptomen litten. Die Patienten wurden auf eine Standardbehandlung mit symptomatischer Therapie oder auf eine zusätzliche Behand­lung mit Ivermectin randomisiert.

Kein Effekt

Wie Steven Lim vom Raja Permaisuri Bainun Hospital in Ipoh in der Provinz Perak und Mitarbeiter berichten, kam es in der Ivermectingruppe bei 52 von 241 Patienten (21,6 %) zur Notwendigkeit einer Sauerstoffbehandlung, um eine Sauerstoffsättigung von 95 % aufrechtzuerhalten.

In der Kontrollgruppe trat dieser primäre Endpunkt der Studie bei 43 von 249 Patienten (17,3 %) auf. Lim ermittelt ein relatives Risiko auf eine schwere Erkrankung von 1,25, das mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 0,87 bis 1,80 nicht signifikant war.

 

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