Behandlung der Queen: Warum sich ein Sender entschuldigen musste

Die Queen hat "milde" Symptome
Die Queen ist an Corona erkrankt und bekam einige Medikamente. Eine Meldung ging viral - was an ihr nicht stimmt.

Herbert Kickl tut es, Trump-Fans ebenso und viele sogenannte Querdenker und Impfskeptiker ebenso: Sie setzen bei der Behandlung von Covid 19 auf das Entwurmungsmittel Ivermectin. Laut einer Meldung des australischen Senders Nine Network soll auch die englische Königin nach ihrer Corona-Infektion mit Stromectol, in dem der Wirkstoff Ivermectin enthalten ist, behandelt worden sein.

Eine Falschmeldung, wie der Sender zerknirscht zugibt. Hintergrund: Da wurde wohl Stromectol mit Sotrovimab verwechselt. Sotrovimab sind monoklonale Antikörper und im Gegensatz zu Stromectol zur Behandlung von Covid-19-Infektionen zugelassen.

Der in der Fernsehsendung zitierte Mediziner Mukesh Haikerwal macht im Nachhinein klar: "Ivermectin kam nie ins Gespräch. Ich habe gesagt, dass es Medikamente für Menschen gibt, die gefährdet sind ... Ich habe sie nicht einmal genannt, aber es war offensichtlich Sotrovimab, von dem die Rede sein sollte." Ivermectin würde er sicher nicht empfehlen, macht der Mediziner deutlich.  

Entschuldigung

Ein Sprecher des Senders entschuldigte sich jetzt: "Es lag wohl eine Verwechslung vor. Wir wollten nicht andeuten, dass Mukesh Hawikerwal Stromectol befürwortet."

Ivermectin ist zur Behandlung von Parasiten und Läusen beim Menschen zugelassen, wird aber auch zur Entwurmung von Nutztieren in Form einer Paste oder eines "Drenches" verwendet.

Doch trotz der Entschuldigung des Senders und der Bemühungen, das Video online zu löschen, wurde der Bericht von zahlreichen impfskeptischen Gruppen in Australien und auf der ganzen Welt verbreitet.

Die Gruppe Reignite Democracy, die landesweit Kundgebungen gegen Impfstoffe und Impfvorschriften unterstützt sowie vergangenes Jahr eine "Zusammenarbeit" mit der Partei United Australia angekündigt hat, veröffentlichte eine Kopie des Fernsehberichts auf ihrer Website.

Die Gruppe erklärte, Ivermectin sei als "ein Medikament für die Königin" dargestellt worden, und beklagte, dass es nicht weit verbreitet sei.

 

Kommentare