England stuft indische Variante als "besorgniserregend" ein
Nach einem Anstieg der Fälle mit der indischen Virusvariante B.1.617 in Großbritannien hat die britische Gesundheitsbehörde die in Indien erstmals festgestellte Variante als "besorgniserregende Variante" eingestuft.
Wie Public Health England am Freitag mitteilte, gebe es Beweise, dass diese Variante "mindestens so übertragbar ist wie die Kent-Variante (B.1.1.7)", also jene britische Variante, die auch in Österreich dominant ist.
Die Behörde gab allerdings auch Entwarnung, dass es derzeit keine Beweise dafür gebe, dass eine der kürzlich in Indien entdeckten Varianten einen schwereren Krankheitsverlauf verursachen könnte oder die derzeit eingesetzten Impfstoffe weniger wirksam seien.
520 Fälle
Die Fälle von B.1.617 sind in der vergangenen Woche von 202 auf 520 gestiegen, wie der Guardian berichtet. Fast die Hälfte der Fälle hat einen Reise-Hintergrund: Entweder waren die Erkrankten selbst verreist oder sie hatten Kontakt mit Reisenden.
Die Fälle sind über das ganze Land verteilt, die meisten Fälle betreffen jedoch zwei Gebiete: den Nordwesten Englands (vorwiegend Bolton) und London - und hier gibt es die größte Übertragung.
Laut Public Health England werden Labortests durchgeführt, um die Auswirkungen der Mutationen auf das Verhalten des Virus besser zu verstehen.
Erst am Donnerstag wurde die indische Variante in Salzburg bestätigt.
B1.617 wurde erstmals am 1. Dezember 2020 in Indien nachgewiesen. Bei der Virusvariante handelt es sich um eine Kombination der Mutationen aus Großbritannien und Südafrika.
Das Virus veränderte sich so, dass es nun Mutationen an drei strukturell wichtigen Stellen im Virus aufweist - nämlich L452R, E484Q und P681R.
Ende April hatte die Weltgesundheitsorganisation mitgeteilt, die Virusvariante zu beobachten: Für die WHO-Experten sei damals nicht bewiesen gewesen, in welchem Ausmaß die Variante für den rapiden Anstieg der Fälle in Indien mitverantwortlich ist. Es gebe viele Faktoren, die dazu beigetragen haben könnten, hatte eine Sprecherin damals mitgeteilt.
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