Schicksal beeinflussen: Wie man von der Puppe zum Puppenspieler wird

Der Lebensstil hat über die Dauer unserer Existenz hinaus Folgen – über Einflüsse an der Erbsubstanz.
Mediziner und Theologe Johannes Huber über Möglichkeiten, die Reiseroute des Lebens selbst zu bestimmen.

„Wir sollten weniger schicksalsergeben sein. Vieles können wir selbst in die Hand nehmen – mehr, als wir oft glauben.“ Das sagt der Mediziner und Theologe Johannes Huber anlässlich des Erscheinens seines neuen Buchs „Die Anatomie des Schicksals: Was uns lenkt.“ Darin schreibt er: „Der Mensch kann dem Schicksal ins Lenkrad greifen, das Ziel neu definieren und die Reiseroute bestimmen.“ Auch wenn vieles im Leben unabwendbar sei: „Es gibt auch ein wandelbares Schicksal. Dieses können wir heute besser verstehen und auch besser beeinflussen.“

KURIER: Viele Menschen haben schwere, nicht beeinflussbare Schicksalsschläge durchgemacht. Ihr Buch ist ein Plädoyer zu versuchen, in das Schicksal „sanft einzugreifen“. Wie geht das?

Johannes Huber: Natürlich gibt es Schicksalsschläge, vor denen wir uns nicht schützen können, denen wir ausgeliefert sind. Aber es gibt auch solche, die wir in die Hand nehmen können. In vielen Dingen kann der Mensch von der Puppe zum Puppenspieler werden. Im Mittelalter war die Pest ein Schicksalsschlag des Todes, die Menschen flüchteten in die Wälder, um diesem Schicksal zu entkommen. Was damals schicksalshaft war, ist es heute nicht mehr. Und das gilt in vielen Bereichen.

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