Rückenschmerz: Lassen sich schwache Bandscheiben mit Stammzellen fit spritzen?

Plättchenreiches Plasma zur Injektion gegen Rückenschmerzen
Probleme an den Bandscheiben können in chronische Schmerzen münden. Manche Fachleute schwören auf ein innovatives Vorgehen: eine Stammzelltherapie. Was taugt das Verfahren?

Sie gelten als Stoßdämpfer des Rückens: Als solche dienen die Bandscheiben dazu, Druck auf die Wirbelsäule abzufedern. Nutzen sich die knorpligen Kissen zwischen den Wirbelkörpern ab, verlieren sie ihre dämpfende Funktion. Die Folge: Schmerzen insbesondere im unteren Rücken.

Zu solchen Abnützungserscheinungen der Bandscheiben kommt es oft mit fortschreitendem Alter. "Nicht selten betreffen chronische Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule aber auch schon junge Menschen im dritten und vierten Lebensjahrzehnt", weiß Stefan Grossauer, Neurochirurg und Spezialist für minimalinvasive Wirbelsäulenchirurgie.

Bandscheiben: Aktuell oftmals unbefriedigende Therapie bei Kreuzschmerzen

Über die Hintergründe der Schmerzentstehung bei Bandscheibenproblemen weiß man immer besser Bescheid: "Inzwischen gehen wir davon aus, dass Abbau- zusammen mit Entzündungsprozessen in den Bandscheiben dazu führen, dass diese an Flüssigkeit und Volumen verlieren", erklärt Grossauer. "Bei Patientinnen und Patienten äußert sich das durch massive Schmerzen direkt in der Körpermitte im Bereich des unteren Rückens, der nicht in die Beine ausstrahlt und beim Nachvornebeugen – wie etwa beim Zähneputzen – schlechter wird."

Zur Linderung greift man aktuell auf entzündungshemmende Schmerzmedikamente zurück. Das Behandlungsergebnis sei oft nicht zufriedenstellend, sagt Grossauer: "Die Arzneien können außerdem im Körper unerwünschte Nebenwirkungen haben, zum Beispiel im Bereich der Magenschleimhaut oder Nieren."

Dem immer detaillierteren Wissen über die Entstehungsmechanismen entspringen neue Behandlungsansätze.

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