RSV: 5 Fragen und Antworten zu dem kaum bekannten Virus

Ein Baby liegt in einem Bett im Krankenhaus.
RS-Viren sorgen jedes Jahr für schwere Erkrankungen und Todesfälle. Bewusstsein dafür fehlt aber.

Der Wiener Kinderarzt Peter Voitl drückt es deutlich aus: "Es werden auch im kommenden Winter Kinder an RSV sterben." RSV ist die Abkürzung für Respiratorisches Synzytial-Virus, das in Österreich zu jährlich rund 330.000 Infektionen und 1.530 Spitalsaufnahmen führt. 170 Menschen sterben jedes Jahr nach einer Infektion. Ein Großteil – 85 Prozent – der Patienten im Krankenhaus sind Säuglinge. Eine zweite Gruppe, bei der es zu schweren Verläufen kommen kann, sind Erwachsene ab 60 Jahren. Neben dem höheren Alter sind es auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder ein geschwächtes Immunsystem, die bei ihnen für ein erhöhtes Risiko sorgen.

Dennoch fehlen genaue Daten über RSV-Infektionen in Österreich, bei vielen Patientinnen und Patienten im Spital mit entsprechenden Symptomen werde nicht auf RSV getestet, meinte Arschang Valipour, Leiter der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie an der Klinik Floridsdorf, vergangene Woche bei einem Pressegespräch des Verbands Österreichischer Impfstoffhersteller. "Im Schnitt müssen Erwachsene mit schwerem Verlauf, die im Spital aufgenommen werden, zwölf Tage lang behandelt werden. Das Bewusstsein für die Erkrankung, auch im Spitalsbereich, fehlt allerdings. Erst jetzt rückt RSV und seine Behandlung vermehrt ins Licht", sagte Valipour. Eine mögliche Ursache dafür ist eine starke RSV-Welle, die im vergangenen Herbst und Winter weltweit beobachtet wurde.

Seit Kurzem ist ein Impfstoff für Menschen ab 60 Jahren sowie ein weiterer für Schwangere, über den Neugeborene für rund sechs Monate geschützt werden können, zugelassen. Der KURIER beantwortet die wichtigsten Fragen.

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