RSV-Infektion bei Babys erhöht Risiko für späteres Asthma

Fieber, Husten, ein rasselnder Atem: Anzeichen einer RSV-Infektion
Die Wahrscheinlichkeit, später Asthma zu entwickeln, war in einer aktuellen Studie um fünf Prozentpunkte erhöht.

Das Respiratorische Synzytial-Virus, kurz RSV, ist einer der schwerwiegendsten Erreger von Atemwegsinfektionen bei Säuglingen und Kleinkindern. Meist verläuft eine Infektion wie eine Erkältung, sie kann aber von den oberen auf die unteren Atemwege übergreifen und schwer verlaufen. Vor allem für Frühgeborene kann eine RSV-Infektion lebensbedrohlich sein. Eine amerikanische Studie zeigt nun, dass das RS-Virus auch langfristige Wirkungen haben kann.

Forscher vom Vanderbilt University Medical Center in Nashville, Tennessee, fanden heraus, dass jene Kinder, die sich als Säugling nicht mit RSV infizierten, bei einer Nachbeobachtung nach fünf Jahren signifikant weniger Asthma hatten im Vergleich zu jenen Kindern, die sich infiziert hatten. In Zahlen: In der Gruppe der Kinder, die einer RSV-Infektion entgingen, erkrankten 16 Prozent nach fünf Jahren an Asthma. Bei jenen, die sich infiziert hatten, waren es 21 Prozent.

Untersucht wurden rund 2.000 Säuglinge mit einem Durchschnittsalter von 55 Tagen. Alle wurden zwischen Juni und Dezember 2012 und Juni bis Dezember 2013 geboren. 54 Prozent der Kinder hatten sich im ersten Lebensjahr mit RSV infiziert.

Ohne Infektion geringeres Asthma-Risiko

"In dieser großen, bevölkerungsbezogenen Geburtskohorte von gesunden, termingerecht geborenen Säuglingen haben wir gezeigt, dass Säuglinge ohne RSV-Infektion im Vergleich zu Säuglingen mit RSV-Infektion ein wesentlich geringeres Risiko haben, an Asthma im Kindesalter zu erkranken“, schreiben die Studienautoren im Fachjournal The Lancet. Die Forscher schätzen, dass 15 Prozent dieser Asthmafälle reduziert werden könnten, wenn RSV-Infektionen bei Säuglingen im ersten Lebensjahr verhindert werden könnten. Derzeit arbeiten unterschiedliche Hersteller an einem Impfstoff gegen das Virus.

Nach eine Zeit mit einer geringen Zahl an RSV-Infektionen während der Pandemie stiegen im vergangenen Herbst und Winter die Fälle in Österreich aber auch in vielen Ländern deutlich an. Bisher können nur die Symptome einer RSV-Infektion behandelt werden. Etwa 50 bis 70 Prozent der Kinder infizieren sich im ersten Lebensjahr, nahezu alle machen eine Infektion bis zum Ende des zweiten Lebensjahres durch.

Bei älteren Säuglingen und Kleinkindern ist eine RSV-Infektion die häufigste Ursache von Erkrankungen der unteren Atemwege und von damit verbundenen Krankenhauseinweisungen.

Kommentare