Nicht mehr Nebenwirkungen bei Corona-Influenza-Doppelimpfung

Das Nationale Impfgremium empfiehlt für den kommenden Herbst nur mehr eine Corona-Impfung mit einem angepassten Präparat.
Die Uni Würzburg hat zudem untersucht, ob der Omikron-Impfstoff mehr Nebenwirkungen zur Folge hat.

Viele Menschen haben sich nicht gleichzeitig gegen Corona und gegen Grippe impfen lassen - aus Angst, dass sie dann starke Nebenwirkungen haben. Auch war lange Zeit unklar, ob die Immunantwort die selbe ist wie bei einem zeitlichen Abstand zwischen den Impfungen. Eine Studie der Uni Würzburg gibt jetzt darüber erstmals Aufschluss, nachdem sie 1.231 Beschäftigte im Gesundheitswesen untersucht hat.

Ergebnis: Die Corona-Antikörper-Titer waren bei einer gleichzeitigen Gabe leicht, aber signifikant erniedrigt. Jedoch ist unklar inwieweit ein leicht niedrigerer Antikörper-Titer den Schutz vor einer Corona-Infektion und einem schweren Krankheitsverlauf beeinflusst. „Mutmaßlich aber werde die Effektivität nicht relevant eingeschränkt sein“, so Manuel Krone, kommissarischer Leiter der Zentralen Einrichtung für Krankenhaushygiene und Antimicrobial Stewardship am Uniklinikum Würzburg. Sein Kollege Nils Petri ergänzt: „Wichtig ist, dass die gleichzeitige Impfung ebenso gut vertragen wurde wie die alleinige Covid-19 Impfung. Gemeinsame Impfungen bieten also die Gelegenheit, mit gut angelegten Kampagnen die Impfquote für beide Impfungen zur erhöhen.“ Die Ergebnisse dieser Auswertung konnten kürzlich im European Respiratory Journal publiziert werden.

Angepasster Impfstoff

Eine weitere Frage, die das Würzburger Forschungsteam beschäftigt hat, ob die bivalenten Impfstoffe genauso verträglich sind wie die ursprünglichen, auf Stämme aus dem Jahr 2020 zugeschnittenen Impfstoffe. In einer Substudie erhielten 104 Personen eine vierte Dosis des Covid-19-Impfstoffs, und zwar entweder mit dem ursprünglichen, monovalenten BNT162b2 mRNA-Impfstoff oder mit dem bivalenten BNT162b2 mRNA-Original/Omicron BA.4-5-Impfstoff.

Personen, bei denen die vierte Covid-19-Impfung mit dem bivalenten Impfstoff durchgeführt wurde, meldeten häufiger unerwünschte Reaktionen als Personen, die den monovalenten Impfstoff erhielten, insbesondere lokale Impfreaktionen. Es gab einen Trend zu mehr Arbeitsunfähigkeit und einer häufigeren Einnahme von Medikamenten nach der bivalenten Impfung. Zusammenfassend scheinen bivalente Impfstoffe als Auffrischimpfung häufiger kurzfristig leichte Nebenwirkungen zu erzeugen. Die Publikation wurde kürzlich im Journal Clinical Microbiology and Infection veröffentlicht.

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