Neue Therapie-Option gegen Birkenpollen: Tablette statt Impfung

Für manche ist Heuschnupfen nur nervig - andere leiden aber richtig darunter
Wie bei Injektionen soll das überschießende Immunsystem an das an sich harmlose Allergen gewöhnt werden.

Wer alljährlich im Frühling von Pollen-Allergien geplagt wird, mag jetzt, wenn im nahenden Hochsommer die Baum- und Gräserpollen-Belastungen endlich vorbei sind, wohl kaum an diese Zeit denken. Überhaupt, da im Frühling 2020 vor allem die Birke besonders intensiv stäubte. Dennoch kann es gerade jetzt sinnvoll sein, sich mit dem Thema zu beschäftigen.

Um nicht nur die Symptome wie Augenjucken, rinnende Nase und Niesen zu bekämpfen, sondern das überschießende Immunsystem an die harmlosen Pollen zu gewöhnen, setzen Allergologen schon längere Zeit auf die sogenannte allergen-spezifischen Immuntherapie genannt.

Es ist auch als „Allergieimpfung“ oder „Hyposensibilisierung“ bekannt. Damit könne die Lebensqualität der Betroffenen langfristig verbessert werden. Und diese Behandlung sollte in der allergiefreien Zeit - also im Sommer und Herbst - gestartet werden. Mittels regelmäßiger Injektionen mit steigender Pollen-Dosis wird das Immunsystem des Allergikers nach und nach an die Pollen gewöhnt.

Vereinfachte Therapie

Das Problem dabei: Die Behandlung dauert mehrere Jahre - und die meist wöchentlich vom Arzt verabreichten Injektionen erfordern einen zusätzlichen Aufwand. Viele Allergiker brechen daher die Therapie verfrüht ab.

Seit Juli ist nun eine neue Option in Tablettenform auf dem Markt. Das Wiener Pharma-Unternehmen ALK entwickelte die Tablette. Geschäftsführerin Schopper: „Statt einer Spritzentherapie, die beim Arzt durchgeführt wird, erfordert die moderne Therapie mit Tabletten weniger Arztbesuche und kann selbständig zu Hause erfolgen.“ Die Tablette wird nach entsprechender Diagnostik beim Facharzt für Dermatologie, HNO oder Lungenheilkunde verschrieben und ist bisher für erwachsene Allergiker ab 18 Jahren zugelassen.

Die neue Allergen-Tablette ist dabei nicht nur für Allergien gegen die Pollen der Birke, sondern auch gegen die von Erle, Buche, Hasel, Hainbuche und Eiche geeignet. Sie deckt damit die Behandlung der häufigsten Baumpollen-Allergien ab.

 

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