Nach Corona-Erkrankung: Ist die Immunität kürzer als gedacht?

Nach Corona-Erkrankung: Ist die Immunität kürzer als gedacht?
Experten setzen auf eine Immunität nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus. Doch wie lange sie hält, ist offen.

Wer eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus durchgemacht hat, baut Immunität auf und ist somit geschützt. Davon gehen Virologen aus. Aber: Wie lang diese anhält, ist noch unklar.

Manche orientieren sich bei ihren Schätzungen an bereits bekannten Viren aus der großen Corona-Familie und hoffen auf mehrere Jahre. Deutsche Experten wie der Virologe Christian Drosten gehen hingegen aufgrund von jüngsten Simulationen von nur 6 bis 18 Monaten aus.

Keine Langzeitstudien

Die große Bandbreite der Expertenmeinungen liege in der Natur der Sache, erklärt Virologen Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien. SARS-CoV-2 ist erst seit vier Monaten bekannt. „Naturgemäß gibt es auch noch keine Langzeitstudien, weder über 6 noch über 18 Monate oder länger." Fehlende Langzeitdaten gibt es natürlich auch in den anderen Aspekten des Virus. „Man kann nur abschätzen und aus Erfahrungen lernen und dann Rückschlüsse ziehen."

Antikörper

Schlüsse zur Immunität ziehen konnte man aus den bisherigen Infektionsfällen: die Betroffenen bildeten Antikörper – eine eindeutige Reaktion des Immunsystems. „Eine Immunantwort ist klar feststellbar, das war von Anfang an klar. Ohne Immunantwort würde es keine Ausheilung einer Infektion geben, man würde daran sterben." Mittlerweile wisse man zudem, dass die Immunantwort relevanter Antikörper, der Immunglobine IgM, IgG und IgA, ca. zehn bis zwölf Tage nach Krankheitsbeginn messbar ist. 

Vereinfacht gesagt: Die Zellen des Immunsystems lernen den Erreger kennen, bilden Antikörper - und bekämpfen bei einem neuerlichen Kontakt das Virus. So läuft dies bei allen Viren, etwa auch Masern oder Polio (Kinderlähmung).

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