Man untersucht Blutproben. Die am häufigsten verwendeten Tests nennt man ELISA-Tests: Ein Antikörper bindet sich an ein im Test enthaltenes Antigen. Durch ein Enzym kommt es zu einem Farbumschlag, der die Antikörperkonzentration anzeigt. Wichtig: Die Tests verfügen über eine bestimmte Sensitivität. Sie zeigt, wie hoch der Anteil an echten Infektionsfällen ist, die der Test identifiziert. Jeder Test hat weiters eine Spezifität. Sie beschreibt, wie oft er ein falsch-positives Ergebnis liefert.
Was ist der Unterschied zur PCR-Methode?
Mittels PCR wird mittels Rachenabstrich auf Genmaterial des Virus untersucht, um eine akute Infektion festzustellen. Antikörper bildet der Körper erst im Lauf einer Infektion aus. Sie sind im Blut nachweisbar und können Aufschlüsse über eine durchgemachte Infektion und eventuelle Immunisierung liefern. „Im Vergleich zu PCR-Tests sind Antikörpertest weniger spezifisch“, sagt der Virologe. „Antikörpertests machen erst eine Woche nach Beginn der Symptome Sinn.“ Sonst könnte man sich in falscher Sicherheit wiegen.
Nach welchen Antikörpern sucht man?
Die Antikörperproduktion wird im Laufe einer Infektion immer stärker. „Das Immunsystem antwortet mit unterschiedlichen Klassen von Immunglobulinen (Ig). In der Virusdiagnostik benutzen wir diese Abfolge, um das Stadium der Infektion zu bestimmen.“ Antikörper der Klasse IgM werden etwa früh in einer Infektion produziert, jene der Klasse IgG tauchen erst später auf. „Die Aufgabe von Virologen ist es, anhand der Konzentration von verschiedenen Immunglobulinklassen zu bestimmen, in welcher Phase sich eine Infektion befindet. Dazu muss man aber auch wissen, wie gut ein bestimmter Test für eine bestimmte Klasse geeignet ist.“
Wie lange sind Antikörper nachweisbar?
Unterschiedlich. Das Masernvirus etwa verursacht eine systemische Infektion. „Das Immunsystem wird dadurch sehr stark aktiviert, ein umfassendes immunologisches Gedächtnis entsteht und Antikörper werden dauerhaft produziert. Das bewirkt eine lebenslange Immunität.“ Bei SARS-CoV-2 kommt es vor allem zur Infektion und Immunreaktion in der Lunge. „Wir glauben zwar, dass dadurch Immunität aufgebaut wird. Wie lange sie wirkt und schützt, wissen wir noch nicht.“
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