Long Covid-Patienten leiden stark unter Tinnitus und Schwindel

Frau leidet unter Schlafproblemen
Laut einer deutschen Studie gaben 60 Prozent der Patienten an, unter Schwindel zu leiden, 30 Prozent hatten einen Tinnitus.

Am häufigsten kommt es bei Long Covid zu körperlichen und kognitiven Beschwerden wie Problemen bei Konzentration und Merkfähigkeit, Kreislaufproblemen, Gelenksschmerzen, Atemnot und Verdauungsschwierigkeiten. Die Symptome nach einer Genesung von SARS-CoV-2 können Folge einer überschießenden Immunreaktion sein oder eventuell durch hartnäckige Virusreste hervorgerufen werden, die nach dem Infekt im Darm und Gehirn zurückgeblieben sind. Die genaue Ursache ist noch Gegenstand von Forschungen.

Eine aktuelle Studie aus Deutschland befragte 1.082 Patienten mit Langzeitfolgen nach ihrer Covid-19-Erkrankung, ob sie unter Schwindel und/oder Tinnitus (Anm: der latenische Begriff für Klingeln) leiden.

Das Ergebnis: 60 Prozent der Patienten gaben an, unter Schwindel zu leiden, 30 Prozent hatten einen Tinnitus.

Jeder fünfte Befragte litt sogar stark unter den Symptomen. (Die Studie können Sie hier auf Englisch nachlesen.)

Im Schnitt füllten die Teilnehmer den Online-Fragebogen 43,2 Wochen nach der Coronavirus-Infektion aus, wie das Deutsche Gesundheitsportal berichtet. 80 Prozent der Teilnehmer waren nicht vollständig geimpft zum Zeitpunkt ihrer ersten Covid-19-Symptome, hatten also nicht mindestens zwei Impfdosen erhalten. 9,8 Prozent wurden im Laufe ihrer akuten Coronavirus-Infektion im Krankenhaus behandelt.

Zum Zeitpunkt der Befragung berichteten 60 Prozent der Patienten von Schwindelgefühl mit einem durchschnittlichen Schweregrad von 4,6 auf einer Skala von 1 bis 10 (höhere Werte entsprechend stärkerem Schwindel). 30 Prozent litten an Ohrengeräuschen, die im Schnitt einen Schweregrad von 4,8 erreichten. Jeder fünfte Teilnehmer mit Tinnitus und Schwindel bewertete die Symptomatik als schwer.

Zur Abklärung eines Tinnitus oder ausgeprägten Schwindelgefühls braucht es therapeutische Ansätze, um die Belastung für Betroffene zu senken und Folgeprobleme wie erhöhte Sturzgefahr, Schlafstörungen und Depression zu verhindern.

Zwar zeigen frühere Studien, dass Personen, die im Krankenhaus behandelt werden mussten, ein höheres Risiko für Long Covid haben. Allerdings machen laut einer aktuellen US-Studie jene mit leichten oder mittelschweren Erstinfektionen die überwiegende Mehrheit der Betroffenen von Long Covid aus.

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