Betroffene werden zunächst bewusstlos, die Atmung setzt aus. Es kommt zum Kreislaufstillstand, da das Herz nicht mehr ausreichend Blut in das Gehirn und die Organe pumpt. Innerhalb weniger Minuten fällt die Gehirnfunktion durch die mangelnde Sauerstoffversorgung aus. Werden die Betroffenen nicht rasch behandelt, tritt der plötzliche Herztod ein.
Symptome, die Herzstillstand ankündigen können
Zwar gibt es Anzeichen, die auf einen bevorstehenden Herzstillstand hindeuten, sie werden aber von vielen nicht in Zusammenhang mit dem Herzen gebracht. Erste Beschwerden können Stunden bis zu vier Wochen vor dem Herzstillstand auftreten. SIe unterscheiden sich bei Männern und Frauen.
Bei Frauen sind häufigere Symptome
- Müdigkeit
- Ohnmacht
- Rückenschmerzen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Armschmerzen
- kalter Schweiß und
- Nacken- oder Kieferschmerzen.
Bei Männern kommt es hingegen eher zu
- den typischen Schmerzen in der Brust
- Atembeschwerden
- Herzklopfen
- Übelkeit
- Bauch- oder Rückenschmerzen.
Gerade der typische Brustschmerz ist bei Frauen häufig nicht vorhanden, bei Männern hingegen schon. Das führt dazu, dass die Anzeichen für einen Herzstillstand bei Frauen oft weniger gut erkannt werden.
Frauen werden seltener wiederbelebt
Die Warnsignale machen sich laut einer Studie des American College of Physicians bereits mehrere Wochen vor dem eigentlichen Infarkt bemerkbar und treten oft 24 Stunden davor wieder auf. Wer derartige Symptome verspürt, sollte also einen Arzt aufsuchen, um seine Herzgesundheit abklären zu lassen.
Vor allem Frauen sind für einen plötzlichen Herztod gefährdet. Zwar erleiden sie in Summe seltener als Männer einen Herzstillstand, allerdings zeigt eine Studie aus den Niederlanden, dass Frauen, die außerhalb des Krankenhauses einen Herzstillstand erleiden, seltener wiederbelebt werden und häufiger sterben als Männer. Über sechs Jahre lang untersuchten die Forscher der Universität Amsterdam Wiederbelebungsversuche bei Herzstillstand in einer niederländischen Region.
Ein Grund ist, dass bei Frauen weniger häufig als bei Männern erkannt wird, dass es sich bei dem Zusammenbruch um einen Herzstillstand handelt. Bis Ersthelfer reagieren und Rettungsdienste eintreffen vergeht oft mehr Zeit als bei Männern. Zudem ist es schwieriger, Frauen nach einem Herzstillstand wiederzubeleben. "Wir fanden heraus, dass das schlechtere Ergebnis bei Frauen größtenteils darauf zurückzuführen ist, dass es bei ihnen nur halb so wahrscheinlich ist wie bei Männern, dass sie zu Beginn des Herzstillstandes einen durch Schock (Anm.: Elektroschock) beeinflussbaren Anfangsrhythmus haben", sagte Studienleiter Hanno Tan von der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie.
Überlebenschancen niedriger
In der Studie wurden 5.700 Herzstillstände analysiert, 28 Prozent davon betrafen Frauen. Insgesamt waren die Überlebenschancen von Frauen nach einem Herzstillstand deutlich niedriger als die von Männern (13% versus 20%). Sie wurden seltener als Männer durch eine bereits anwesende Person wiederbelebt (68% versus 73%). Zudem war die Wahrscheinlichkeit, dass sie bis zur Krankenhauseinweisung überlebten, niedriger (34% versus 37%). Auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie von der Einlieferung ins Krankenhaus bis zur Entlassung überlebten, war geringer (37% versus 55%).
Auch im Krankenhaus werden laut der Studie bei Frauen weniger wahrscheinlich ein Herzinfarkt diagnostiziert als bei Männern, auch die Koronarangiograhie, eine spezielle Röntgenuntersuchung, die den Innenraum der Herzkranzgefäße sichtbar macht, wird bei Frauen seltener angewandt. Das gilt auch für die Erweiterung von Herzkranzgefäßen, etwa durch das Setzen eines Stents. Dies wird eher bei Männern durchgeführt als bei Frauen.
Ursachen für Herzstillstand
Die Auslöser für einen Herzstillstand können etwa Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße sein, eine starke körperliche Anstrengung, emotionale Belastungssituationen, Medikamente, Drogen sowie Elektrolytstörungen. Wichtig ist ein regelmäßiger Gesundheitscheck, denn auch Menschen, die keine Vorerkrankungen aufweisen, können unerkannte Herzerkrankungen aufweisen. Das gilt insbesondere dann, wenn es in der Familie bereits einen Fall von plötzlichem Herzstillstand gab.
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